Lauda: Wien-Grand-Prix "kein Jux"

Trotz ablehnender Haltung der Stadt träumt Formel-1-Insider Niki Lauda weiterhin vom Großen Preis auf der Wiener Ringstraße

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen unserer österreichischen Nachbarn, auch 2004 einen Grand Prix in Spielberg austragen zu dürfen, steigen immer weiter, da wenige Tage vor Ablauf der Frist der Vertrag noch immer nicht gekündigt wurde. Dennoch pocht Nationalheld Niki Lauda nach wie vor auf ein Rennen in der Wiener Innenstadt.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Formel 1 in Wien: Niki Lauda ist dafür, die Politik aber dagegen

"Wir brauchen etwas Attraktives und keinen Kuh-Grand-Prix", wird der dreifache Weltmeister von der Fachpublikation 'Motorsport aktuell' zitiert. Denkbar ist dabei für Lauda eine Strecke mit "drei Schikanen, einer Haarnadel und Geraden mit Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h", die unter anderem eine Rampe am wunderschönen Parlament als Fahrbahn beinhalten würde. Auch der berühmte Stephansdom und die Staatsoper würden den Streckenrand aufwerten.

Vorgebracht wurde die Idee erstmals in den frühen 90er-Jahren und im Rahmen des diesjährigen Rennens am A1-Ring erneuerte Lauda seinen Vorschlag. Aber: "Das war sicher kein Jux. Stadtrennen sind seit Jahrzehnten ein Erfolg, siehe Monte Carlo. Natürlich wäre es in Wien möglich, wenn die Verantwortlichen es wollen. Aber als ich damals mit der Idee gekommen bin, hat man sofort gesagt, Wien ist eine Kultur- und keine Rennsport-Hauptstadt. Das Thema war damit sofort wieder vom Tisch."

Erfordern würde ein so großes Projekt in jedem Fall die Unterstützung der Politik des Landes, doch daran ist im Moment nicht zu denken. Die Stadt Wien kann sich nicht vorstellen, ihr Image als Kulturhochburg mit rasenden Verrückten und biertrinkenden Fans zu vereinbaren, während unsere Nachbarn auf Bundesebene ganz andere Probleme haben ? etwa die Differenzen in der Regierungskoalition. Ein Grand Prix in Wien ist daher höchst unwahrscheinlich.