Head: "Beide Fahrer sind wild entschlossen"
Beim Heimrennen in Silverstone kann man sich bei BMW-Williams kaum etwas Besseres vorstellen, als die WM-Führung zu übernehmen
(Motorsport-Total.com) - Nur drei WM-Pünktchen fehlen BMW-Williams derzeit auf Ferrari und man kann sich gut denken, dass es wohl das schönste Geschenk für die Weiß-Blauen anlässlich des Heimrennens in Silverstone wäre, könnte man den Roten die WM-Führung abluchsen. "Bei unserem jüngsten Test dort haben wir gute Rundenzeiten erzielt, und das macht uns zuversichtlich für den anstehenden Grand Prix", gibt sich Juan-Pablo Montoya auf der BMW-Motorsport-Webseite optimistisch.

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Patrick Head ist mit seinen beiden Fahrern sehr zufrieden
Geht es nach dem Kolumbianer, so knüpft das Team am besten an den Doppelsieg von Frankreich an: "Es wäre großartig, wenn es beim Heimrennen in diesem Tempo weiterginge. Aber wir sind uns bewusst, dass das Wetter dabei eine wichtige Rolle spielen wird. Es ist eine Tatsache, dass man es beim britischen Grand Prix oft mit einer nassen Strecke zu tun hat, und das kommt unseren Reifen nicht unbedingt entgegen", gesteht der Kolumbianer ein.
Patrick Head, bekannt als notorischer Grummler, wenn es um die Leistungen seiner Fahrer geht, hat im Vorfeld des wichtigen elfen WM-Laufes der Saison lobende Worte für seine beiden Fahrer übrig: "Beide sind sehr schnell, total einsatzbereit, beide arbeiten sehr hart, wissen, dass das Auto ein hohes Potential hat ? und beide sind wild entschlossen, das gut zu machen. Manchmal ist Ralf der Schnellere, manchmal Juan-Pablo ? und das ist vom Standpunkt des Teams her das Beste." Mit 53, beziehungsweise 47 WM-Punkten rangieren Schumacher und Montoya derzeit auf den Plätzen drei und vier.
Laut Head ist es "eher unwahrscheinlich, dass sie jemals gemeinsam Urlaub buchen", wie der Brite gegenüber 'Sport 1' anmerkt. "Wir hetzen unsere Fahrer nicht aufeinander oder spielen sie gegeneinander aus. Was wir jedoch mögen: wenn beide Fahrer im Stande sind, das Auto bis ans Limit auszureizen." Und so lieferten sich Montoya und Ralf Schumacher in Magny-Cours ein spannendes Fernduell ? bis nach dem letzten Stopp die Plätze bezogen waren und beide lieber ihr Material schonten statt ein dummes Manöver zu riskieren.
Die Leistungsdichte der beiden Fahrer könnte jedoch dazu führen, dass am Ende der Saison der Kampf um den Titel spannend wird und dieser vielleicht nur dann gewonnen werden kann, wenn man eben doch die bei Williams so ungeliebte Stallorder ausspricht: "Wir haben mit keinem von beiden schriftliche Verträge, wonach einer den jeweils anderen vorbeilassen muss", erläutert der Technische Direktor des Teams. "Was wir wirklich haben, ist folgendes Abkommen: Wenn ein Fahrer in der Position ist, die WM zu gewinnen, der andere aber nicht - dann muss er dem Kollegen helfen."

