Berger: "Wollen als nächstes Ferrari schlagen"

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Das BMW-Williams-Team begann die 2002er-Saison sehr vielversprechend. Nach dem zweiten Platz von Juan-Pablo Montoya beim Saisonauftakt in Melbourne feierte die Mannschaft aus Grove in Kuala Lumpur einen Doppelsieg. Auch in Sao Paulo fehlte nicht viel zum Sieg, schließlich waren es aber doch nur die Plätze zwei (Ralf Schumacher) und fünf (Juan-Pablo Montoya), die der Rennstall von Sir Frank Williams beim Brasilien-Grand-Prix einfahren konnte.

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Gerhard Berger sieht Potenzial im Motor und Chassis von BMW-Williams

Im Grand Prix von San Marino folgte am Wochenende in Imola eine beeindruckende Dominanz von Ferrari, so dass das BMW-Williams-Team die Führung in der Konstrukteursweltmeisterschaft verlor. Trotzdem bleibt BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger zuversichtlich, auch wenn er für das kommende Rennen in Barcelona eher pessimistisch ist.

Berger: Es wird schwer, Ferrari zu schlagen

Frage: "Was können sie gegen Ferrari machen?"
Gerhard Berger: "Nur viel Arbeiten. Es ist wichtig, den zweiten Platz in der Meisterschaft zu halten. Ich denke, wir haben dies nun wieder bewiesen. Aber sobald man sein Ziel und seine Position erreicht hat, sucht man selbstverständlich nach dem nächsten Ziel, Ferrari zu schlagen. Es wird ziemlich schwierig werden."

Frage: "Sind sie besonders enttäuscht, nachdem Imola letztes Jahr für sie so gut lief?"
Berger: "Wenn ich ehrlich bin denke ich, dass es letztes Jahr für Ferrari schlecht lief."

Frage: "Wie gut ist das diesjährige Paket?"
Berger: "Ich denke, dass es in allen Bereichen besser ist. Erstens ist Michelin im zweiten Jahr, so dass sie Erfahrung haben und eine bessere Arbeit als letztes Jahr erledigen werden. Ich denke, dass wir einen großartigen Motor haben, der eine Menge Potenzial hat. Wir hatten bereits letztes Jahr einen starken Motor, aber das diesjährige Triebwerk ist sogar noch stärker. Wir haben die Zuverlässigkeit gut verbessern können. Williams konstruierte ein gutes Auto. Obwohl es am Anfang ein wenig zu konservativ schien, zeigt es jetzt, dass Potenzial in ihm steckt. Ich denke, wenn wir die Aerodynamik ein wenig verbessern können, haben wir ein insgesamt sehr starkes Paket. Und wir haben zwei sehr konkurrenzfähige Fahrer. Also sehe ich uns in einer guten Form, aber wenn man die Leistung von Ferrari sieht, benötigen wir noch etwas Zeit, um sie schlagen zu können."

Berger: "Die nächste Ära soll unsere sein"

Frage: "Was macht Ferrari so stark?"
Berger: "Ich denke, dass dort eine starke Truppe arbeitet. In der Formel 1 hat man immer ein Team, welches eine besonders starke Leistung zeigt, und dann ändert sich dies. Ich denke, im Augenblick sehen wir eine große Ferrari-Ära. Nach 21 Jahren sind wir alle glücklich, dass sie wieder gewinnen. Selbstverständlich liegt viel an dem Erfolg an Michael. Alles, was wir tun soll dazu führen, dass die nächste Ära unsere ist."

Frage: "Bei Ferrari ist alles um einen Fahrer herum aufgebaut. Sind sie überzeugt, dass es am besten ist, wenn man zwei starke Fahrer hat, die sich gegenseitig anspornen?"
Berger: "Ich persönlich glaube es, ja."

Frage: "Sehen sie es positiv, dass noch ein weiteres Top-Team auf Michelin-Reifen fährt?"
Berger: "Ich denke, dass es gut ist. Man hat so immer einen guten Vergleich und man hat zwei Top-Teams, die Michelin Feedback geben und so die Entwicklung beschleunigen. Wir sollten nicht vergessen, dass Michelin gerade erst ein Jahr da ist und sie eine unglaubliche erste Saison hatten. Sie sind Racer, sehr konkurrenzfähig und ich denke, dass sie genau der richtige Partner für uns sind. Und ich denke, dass jeder im Team genauso denkt."

Berger: "Barcelona ist eine absolute Ferrari-Strecke"

Frage: "Sind sie mit der verbesserten Zuverlässigkeit zufrieden?"
Berger: "Sie ist vielversprechend. Am Ende des letzten Jahres mussten wir über unsere Zuverlässigkeit besorgt sein, weil sie letztes Jahr wirklich schwach war ? nicht gerade auf der Seite von BMW, aber auf der Seite von Williams."

Frage: "Und die Boxenarbeit klappt seit letztem Jahr besser..."
Berger: "Wir haben sehr gute Boxenstopps. Das Team hat vieles verbessert, die Zuverlässigkeit ist viel besser und auch in anderen Bereichen sind wir gut. Ich denke, dass wir von der Leistung her noch nicht ganz oben stehen."

Frage: "Schon irgendwelche Vorstellungen von Barcelona?"
Berger: "Ich denke, dass es absolut eine Ferrari-Strecke ist. Wir werden einige Strecken haben, auf denen wir wirklich kämpfen müssen und das sind Orte wie Barcelona und Budapest."