"Schumi II": "Wir liegen Meilen vor der Konkurrenz"
Trotz des großen Rückstands auf Ferrari in Imola ist Ralf Schumacher mit der Leistung seines Teams gar nicht so unzufrieden
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher ist mit dem großen Rückstand auf die Ferraris beim Grand Prix von San Marino alles andere als zufrieden. Nachdem er schon im Qualifikationstraining nicht in die erste Startreihe fahren konnte, rechnete sich der 26-Jährige zumindest im Rennen noch Chancen aus. "Ich wollte Imola unbedingt gewinnen, mit Platz drei kann ich also nicht wirklich zufrieden sein", stellte der vierfache Grand-Prix-Sieger auf seiner Website klar.

© BWM-Williams
Ralf Schumacher musste sich in Imola mit Platz drei zufrieden geben
Dennoch nahm Ralf Schumacher auch etwas positives vom Rennwochenende in Imola mit. "Ich kann über die Vorstellung von BMW-Williams gar nicht jammern", fuhr der 87-fache Grand-Prix-Teilnehmer fort. "Wenn ich mein Rennen genau analysiere, dann sehe ich, dass ich 20 Sekunden vor meinem Teamkollegen liege! Juan-Pablo hatte Probleme mit der Abstimmung seines Autos ? das ist kein Beinbruch, das kann mir genauso gut passieren ? zeigt aber, dass mein Auto sehr gut gewesen sein muss."
Ebenfalls positiv aufgefallen ist dem Wahlösterreicher, dass sein Team derzeit keine Gefahr von hinten droht. "Wir liegen Meilen vor der Konkurrenz", so der WM-Vierte von 2001. "Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass man McLaren-Mercedes nicht abschreiben sollte, so ist doch offensichtlich, dass unser Team besser dasteht." Der McLaren-Mercedes-Rennstall hat noch immer große Probleme mit der Zuverlässigkeit und konnte so in dieser Saison erst neun WM-Punkte sammeln.
BMW-Williams wird die Ärmel hochkrempeln
Mit seinem FW24 ist der Hobbytennisspieler eigentlich ganz zufrieden, trotzdem hatte er am Wochenende keine Chance, mit Ferrari und seinem Bruder Michael um den Sieg zu kämpfen. Auch Rubens Barrichello konnte Ralf Schumacher nicht hinter sich halten, so dass er schließlich mit 19,755 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel kam. "Das ist mehr als frustrierend!", findet der Vorjahressieger des Rennens in Imola.
Nun kommt es darauf an, so schnell wie möglich Verbesserungen zu finden, um gegen Ferrari schon bald wieder eine Chance zu haben. "Wir werden die Ärmel hochkrempeln", versicherte der 1 Meter 78 große Rennfahrer, der mit seinem Team in dieser Woche drei Tage im britischen Silverstone testet, um sich auf den Grand Prix von Spanien am 28. April in Barcelona vorzubereiten. Doch viel erwartet sich Ralf Schumacher vom fünften Saisonlauf nicht: "Dieser Kurs liegt uns traditionell weniger gut als Ferrari."
Ralf Schumacher: "Stehen als Team sehr, sehr gut da"
Ganz so schlecht wie BMW-Williams in Imola abschnitt, läuft es für das bayrisch-britische Team derzeit nicht. Immerhin liegt der Rennstall von Sir Frank Williams in der Konstrukteursweltmeisterschaft auf Platz zwei nur drei Punkte hinter Ferrari. Auch in der Fahrerweltmeisterschaft sind die BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher (20 Punkte) und Juan-Pablo Montoya (17 Punkte) die engsten Verfolger von Leader Michael Schumacher, der mit drei Saisonsiegen (Melbourne, Sao Paulo, Imola) und einem dritten Platz beim Rennen in Kuala Lumpur schon 34 Punkte sammeln konnte. Ralf Schumacher: "Tatsache ist, dass wir als Team ja sehr, sehr gut dastehen."
Vor allem die Zuverlässigkeit der Weißblauen ist beeindruckend. Nach vier Rennen, in denen jedes Team maximal 2.459 Kilometer hätte zurücklegen können, legten Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya zusammen 2.152 Kilometer zurück und führen damit in der Zuverlässigkeitswertung der meisten gefahrenen Runden vor Jaguar Racing (2.022 km) und Ferrari (1.821 km).

