• 17.04.2002 14:22

  • von Marcus Kollmann

Montoya klagt über falschen Ratschlag

Der Kolumbianer verrät, warum er im Rennen nur Vierter wurde und welche Gründe für die schwache Performance verantwortlich waren

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem vierten Platz beim Großen Preis von San Marino, hat Juan-Pablo Montoya das Befolgen eines sich im Nachhinein als falsch herausgestellten Ratschlags für seine schwache Performance im Autodromo Enzo e Dino Ferrari am vergangenen Sonntag verantwortlich gemacht.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya ist nach dem Rennen in Imola für den nächsten GP nicht optimistisch

Nachdem die Unterschiede bei den vom Kolumbianer und seinem Teamkollegen am Samstag im Freien Training und in der Qualifikation gefahrenen Rundenzeiten noch gering gewesen waren, hatte Montoya im Warm Up in 1:26.116 Minuten die drittschnellste Zeit realisieren können, während Ralf Schumacher sich mit der zwölftschnellsten Zeit zufrieden hatte geben müssen. Im Rennen selbst war der Deutsche dann bei gleicher Strategie aber wesentlich schneller unterwegs als Montoya, der sich nun indirekt über die Leistungsfähigkeit seines Autos beklagte und den Grund für seine Probleme gleich mitlieferte.

So erklärte der 1 Meter 68 große Rennfahrer, dass er "während des Warm Ups mit der Performance des Autos zufrieden" war. Die Michelin-Reifeningenieure machten sich jedoch Sorgen was den Verschleiß der Pneus im Rennen anbelangte und warnten vor Problemen die dadurch hervorgerufen werden könnten.

Während Ralf Schumacher die Warnung von Michelin jedoch ignorierte und in einem Rennen in dem absehbar war dass die Ferrari sowieso im Vorteil sein würden alles auf eine Karte setzte, entschieden Montoya und sein Renningenieur den Ratschlägen von Michelin zur Vermeidung von Problemen im Rennen zu folgen und Veränderungen am Setup vorzunehmen. Zur großen Überraschung fand der 26-Jährige dann jedoch heraus, dass die vorhergesagten Probleme nicht eintraten und konnte die Rundenzeiten der Spitze nicht mitgehen. Neben diesem Problem fand der mit 17 WM-Punkten nun an dritter Stelle der Fahrerwertung liegende Pilot aber auch, dass der Motor in seinem FW24 nicht so gut beschleunigte.

Am Ende des 62 Runden langen Rennens sah "JPM" schlussendlich an vierter Stelle liegend - 44 Sekunden hinter dem Sieger und 24 Sekunden hinter seinem Teamkollegen - die schwarz-weiß-karierte Flagge und konnte sich wenigstens darüber freuen ein weiteres Rennen beendet und Punkte geholt zu haben.

Montoyas Vater glaubt, dass es insgesamt betrachtet in Imola für BMW-Williams nicht so gut lief weil für Ferrari die Bedingungen von Anfang an alle passten. Angefangen bei den kühleren Temperaturen, bei denen die Bridgestone-Reifen im Gegensatz zu den Michelin-Pneus gut funktionierten, über den Heimvorteil den die Italiener ausspielen konnten, bis hin zum F2002, der nach Meinung von Montoya senior seit dem Rennen in Brasilien noch einmal leistungsmäßig zugelegt zu haben scheint, hatte das deutsch-englische Team eigentlich von Freitag an nie eine große Chance.

Für Pablo Montoya steht deshalb fest, dass Williams dringend einen Gang hochschalten muss und nach der nun erreichten guten Zuverlässigkeit die Aerodynamik des FW24 verbessern müsse, sodass man auf Strecken wo viel Abtrieb benötigt wird nicht von vornherein im Hintertreffen ist.

Für den kommenden Grand Prix in Spanien, wo die Aerodynamik sehr wichtig ist, rechnet Montoya senior ? dessen Sohn letztes Jahr als Zweiter die Ziellinie überfuhr ? ebenfalls mit einer bescheidenen Vorstellung der Blau-Weißen: "Barcelona ist eine Strecke wo die Williams nicht so gut sind und Juan-Pablo ist nicht sehr optimistisch."