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Berger: "Ich habe Vettel unterschätzt"
Gerhard Berger gibt zu, dass Sebastian Vettel bei Toro Rosso nicht seine Erfindung war, sondern die von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz
(Motorsport-Total.com) - Bevor Gerhard Berger seine 50 Prozent an Toro Rosso an seinen Partner Red Bull verkauft hat, gelang ihm mit dem ehemaligen Minardi-Team noch das "Wunder von Monza", der Sieg beim Grand Prix von Italien 2008. Bergers Wunderknabe war Sebastian Vettel, ein junger Deutscher, der schon seit Jahren dem Red-Bull-Juniorenkader angehörte.

© xpb.cc
Sternstunde: Gerhard Berger und Sebastian Vettel auf dem Podium
Doch so triumphal Monza gewesen sein mag - fast auf den Tag genau 20 Jahre nach seinem eigenen Sieg auf Ferrari im Königlichen Park -, so ist Berger nicht vermessen genug, sich auch die Entdeckung von Vettel selbst auf die Brust zu heften. Zwar war er es, der dem auch von BMW geförderten Supertalent erstmals die Chance auf eine volle Saison in der Formel 1 gab, doch die Idee, Vettel zu Toro Rosso zu holen, hatte ein anderer.#w1#
"Ich war daran ehrlich gesagt nicht beteiligt", gab Berger in einem Interview mit 'SpeedTV.com' zu. "Ich habe Vettel schon ein paar Jahre beobachtet und hielt ihn für gut, aber nicht für so gut! Die Empfehlung kam von Didi Mateschitz. Ich habe gesagt, wir sollten die Fahrer wechseln, und Didi hat gesagt, wir sollten diesen Vettel probieren." Gesagt, getan - und binnen weniger Monate krähte in Faenza kein Hahn mehr nach Vitantonio Liuzzi und Scott Speed...
"Ich habe gesagt, Vettel muss eine halbe Sekunde finden, wenn er konkurrenzfähig sein will", so Berger. "Bei BMW haben ihm drei bis fünf Zehntel gefehlt, dachte ich. Die Wahrheit ist wohl, dass ihm am Anfang drei Zehntel gefehlt haben - aber die hat er sehr schnell aufgeholt! Sein Paket aus Intelligenz und der Art und Weise, wie er arbeitet, ist so toll, dass ich gestehen muss: Ich habe das Potenzial dieses Burschen total unterschätzt."
Der mutige Schritt von Mateschitz und Berger, dem damals 20-Jährigen eine Chance zu geben, wurde belohnt - unvergessen, wie die beiden Österreicher nach Vettels Sternstunde in Monza Arm in Arm durch die Boxengasse stolzierten und ihr Glück kaum fassen konnten. Inzwischen ist das Dreamteam zerfallen: Erst wurde Vettel zu Red Bull Racing transferiert, dann stieg Berger aus - und auch Mateschitz sucht seit Monaten nach einem Käufer für seinen Anteil...

