Berger hofft auf erfahrenen Vettel-Nachfolger

Sollte Fernando Alonso Renault verlassen, dann könnte für Gerhard Bergers Toro-Rosso-Team ein Mann mit Erfahrung übrig bleiben

(Motorsport-Total.com) - Liebend gerne hätte Gerhard Berger Sebastian Vettel bei Toro Rosso behalten, aber der junge Deutsche war vertraglich von Anfang an an Red Bull gebunden und wird daher 2009 für das A-Team des Energydrink-Herstellers fahren. Das B-Team mit Sitz im italienischen Faenza muss sich daher langsam Gedanken machen, wer Vettel nachfolgen soll.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger hofft, dass er Sebastian Vettel einigermaßen gut ersetzen kann

Der Grundgedanke von Toro Rosso war ursprünglich mal, als Sprungbrett für Red-Bull-Kaderfahrer in die Formel 1 zu fungieren, doch seit Dietrich Mateschitz bekannt gegeben hat, dass er seinen 50-Prozent-Anteil verkaufen will, ist dieser Spirit in den Hintergrund gerückt. Berger hat zuletzt auch wenig Begeisterung für Kandidaten wie Sébastien Buemi oder Karun Chandhok aus der GP2 gezeigt - am ehesten könnte er sich wohl noch Bruno Senna in einem seiner Autos vorstellen.#w1#

Entscheiden werde man erst im September, sagte er der 'APA': "Wichtig ist, was Alonso macht. Wenn sich Alonso bewegt, dann könnte für uns einer mit Erfahrung übrig bleiben", so Berger. "Es gibt aber auch gute Nachwuchsleute bei Red Bull. Toro Rosso ist auf den Nachwuchs ausgerichtet. Ideal wären aber ein Junger und ein Erfahrener. Wir müssen auch erst sehen, wie sich Sébastien Bourdais in der zweiten Saisonhälfte entwickelt."

Der Franzose müsse "schön langsam Resultate" bringen, forderte Berger im Interview ein - doch das wird schwierig: Die seit einigen Wochen veränderte Aerodynamik des STR3 trägt intern den Spitznamen "Anti-Bourdais", weil der ehemalige ChampCar-Superstar mit dem untersteuernden Fahrverhalten nicht zurechtkommt. Daran gilt es schnell zu arbeiten, ansonsten könnte seine Schonfrist früher als erwartet zu Ende gehen.

Doch die eigentlich spannendere Frage ist, wen Berger mit "einer mit Erfahrung" meint. Sollte Alonso beispielsweise ins BMW Sauber F1 Team wechseln, dann wäre plötzlich Nick Heidfeld verfügbar - aber ob der Lust auf Toro Rosso hätte, sei dahingestellt. Ein ähnliches Gedankenspiel tut sich auf, falls Alonso dem Ruf von Ross Brawn zu Honda folgen sollte, denn dann hätte entweder Rubens Barrichello oder Jenson Button keinen Job mehr...