• 18.06.2002 12:49

  • von Fabian Hust

Berger: Der BMW-Motor ist der Maßstab

BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger äußert sich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Leistung des BMW-Motors

(Motorsport-Total.com) - Während sich Ferraris Technischer Direktor über die in letzter Zeit aufgetretenen Motorschäden bei BMW wundert, zieht BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger auf der BMW-Motorsport-Webseite eine erste positive Zwischenbilanz der Saison: "Ziel war es, einen Motor zu bauen, der Maßstäbe setzt und im Formel-1-Vergleich wieder ganz vorne liegt. Das ist uns gelungen." Experten vermuten, dass der BMW-Motor zwar immer noch das beste Aggregat ist, aber dass dem Ferrari-Motor nicht mehr viel auf den bayerischen Zehnzylinder fehlt.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger kann nicht sagen, ob Ralf oder Juan-Pablo der bessere Fahrer ist

Die drei Motorschäden in den letzten zwei Rennen werden von einigen Experten mit den gestiegenen Drehzahlen in Verbindung gebracht, mit denen man versucht haben könnte, den Rückstand auf die Roten über mehr Leistung wett zu machen. Seitens BMW dementiert man dies jedoch, auch wenn Berger zugibt, dass mit der Ausreizung der Technologie das Risiko eines Ausfalls steigt: "Wir hatten zwar in den letzten beiden Rennen Ausfälle zu verzeichnen, aber wo gehobelt wird, da fallen auch Späne."

Trotz aller Probleme in den letzten Rennen und einem großen Rückstand in den WM-Wertungen auf die rote Konkurrenz ist der Österreicher mit dem bisherigen Verlauf der Formel-1-Saison zufrieden: "Derzeit sind wir Zweiter in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, und das ist eigentlich auch unser Jahres-Ziel. Ich hoffe, dass wir diese Position bis zum Jahresende verteidigen können. Außerdem haben wir die meisten Rennrunden von allen Teams zu Buche stehen. Ungeachtet der Ausfälle bei den beiden letzten Rennen stehen wir nach wie vor besser da als noch im vergangenen Jahr."

"Rennen für Rennen" werde BMW auch in der Zukunft den Motor verbessern, doch "nach den Problemen der letzen beiden Rennen stand zuletzt natürlich die Standfestigkeit wieder im Vordergrund der Bemühungen." Der Motor für die kommende Saison befindet sich derzeit in der Konzeptionsphase und man liegt "eigentlich recht gut im Zeitplan". Wie schon im letzten Jahr möchte man den Motor noch vor Inkrafttreten des Winter-Testverbots auf der Rennstrecke testen.

Lobende Worte gibt es zum Abschluss des Interviews auf der BMW-Motorsportwebseite auch noch für die beiden Fahrer des Teams: "Es ist schier unglaublich. Ich beobachte sie sehr genau. Noch immer kann ich nicht sagen, ob nun Ralf oder Juan-Pablo im Vorteil ist. Jeder hat eine unterschiedliche Vorgehensweise, aber die Resultate sind am Ende ähnlich positiv. Das beweist einmal mehr, dass das BMW-Williams-Team die stärkste Fahrer-Paarung in der Formel 1 vorweisen kann."