• 18.06.2002 11:15

  • von Fabian Hust

So wirkt sich der neue Nürburgring-Streckenverlauf aus

Der modifizierte Streckenverlauf des Nürburgrings hat Auswirkungen auf die Rundenzeiten, das Setup und den Motor

(Motorsport-Total.com) - Statt 4,556 Kilometer ist der modifizierte Nürburgring in diesem Jahr 5,144 Kilometer lang. Die erste Rechts-Links-Kombination wurde durch einen weiten Bogen langsamer Kurven ersetzt. Einer sehr engen Rechts-Haarnadelkurve folgt ein lang gezogener Linksbogen, der von einer langsamen Links-Rechts-Kombination gefolgt wird. Die Teams rechnen damit, dass die Rundenzeiten um rund 15 Sekunden langsamer werden. Einen Streckenplan des Nürburgrings finden Sie hier.

Titel-Bild zur News:

Vor der Modifikation war der Nürburgring mit einem Vollgasanteil von 50 Prozent die fünfthärteste Strecke für die Motoren, jetzt sinkt der Vollgasanteil und der Kurs ist für die Zehnzylinder zu den mittelschweren Strecken wie Barcelona, Sepang oder Interlagos einzuordnen. Die Anzahl der Runden sinkt auf 60, der Benzinverbrauch fällt niedriger aus als in den Jahren zuvor.

Am Ende der langen Start- und Zielgerade folgt die enge Haarnadelkurve. Sie erfordert ein hartes Bremsmanöver, was zu einer guten Überholmöglichkeit führen wird, die man bisher auf dem Nürburgring vermisste. Beim Herausbeschleunigen aus der Haarnadelkurve ist dann eine gute Traktion gefragt, die in diesem Jahr wichtiger sein wird als zuvor. Im Kurvengeschlängel ist Abtrieb das A und O, weswegen die Teams in diesem Jahr mit etwas mehr Abtrieb fahren werden.

Zu den neuen Faktoren kommen für die Teams weitere zu beachtende Einflüsse hinzu, die es zu beachten gilt. So liegt der Nürburgring 500 Meter über dem Meereslevel, was zu einem PS-Verlust von rund fünf Prozent führt, da der Sauerstoffgehalt der Luft mit zunehmender Höhe abnimmt. Neben dem A1-Ring ist der Nürburgring die höchste Strecke im Formel-1-Kalender.

Auch das Klima ist auf dem Nürburgring immer wieder ein wichtiges Thema. Die Temperaturen zwischen dem Morgen und Nachmittag schwanken extrem, was in diesem Jahr noch extremer ausfallen wird, da die Zeiten am Samstag wegen der Fußball-WM vorverlegt werden. Somit wird es im Qualifying kühler als gewöhnlich sein. Und natürlich ist auf dem Nürburgring mit wechselhaftem Wetter zu rechnen. Für die Ingenieure ist der Nürburgring also besonders in diesem Jahr eine große Herausforderung.