Barrichello sieht Stallorder-Thema gelassen

Trotz des Wirbels vor einem Jahr in Österreich sieht Rubens Barrichello das Thema Stallorder vor der neuen Saison sehr gelassen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollten Stallorder 2003 ohnehin kein Thema mehr sein, da die FIA sie offiziell verboten hat, doch so ganz konnte das "Schreckgespenst" wohl noch nicht vertrieben werden. Selbst Rubens Barrichello, letztes Jahr Leidtragender eines umstrittenen Ferrari-Befehls in Österreich, glaubt offenbar nicht daran, dass das Reglement von allen Teams voll eingehalten wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Rubens Barrichello nach dem US-Grand Prix im Parc fermé

Keine Angst vor Schumacher: Barrichello ist optimistisch

Bei der Präsentation des Ferrari F2003-GA am Freitag in Maranello sprach der Brasilianer offen über die Möglichkeit, wieder für Michael Schumacher zur Seite fahren zu müssen. Im Gegensatz zur Vergangenheit war dabei aber keine Angst oder Verbitterung herauszuhören ? offensichtlich hat er sich damit abgefunden, dass die Punktesituation vor persönliche Interessen zu reihen ist. Viele deuten dies auch als Indikation für das neu gewonnene Barrichello'sche Selbstvertrauen.

"Ich habe überhaupt keine Angst", lautete seine Antwort auf eine entsprechende 'Pitpass'-Frage. "Es gibt dafür immer einen Grund. Wenn man sich Österreich im letzten Jahr anschaut, dann hatte ich sechs Punkte und Michael 44. Soll man darüber streiten? Das Team war der Ansicht, sie hätten von außen einen besseren Überblick. Ich hätte Österreich natürlich lieber gewonnen, aber in meinem Vertrag steht nicht, dass ich Michael vorbeifahren lassen muss."

Seitens der Medien wurde immer wieder darüber spekuliert, Barrichello könnte eine Klausel in seinem Vertrag stehen haben, wonach er Schumacher immer vorbeilassen müsse. Er selbst behauptet jedoch ständig, dass er lediglich Anweisungen des Teams zu befolgen hat ? und das ist ja beim Teamkollegen nicht anders. Daher sei es auch "nur fair", wenn vom Kommandostand nach bestem Wissen und Gewissen ins Rennen eingegriffen wird, sofern sich der WM-Stand dafür aufdrängt.

Abgesehen davon hat Barrichello die große Angst vor Michael Schumacher vertrieben. Dank seiner fantastischen letzten Saison weiß er nun, dass auch der fünffache Weltmeister nur mit Wasser kocht, weshalb er sich dieses Jahr auch die üblichen Titelansagen sparen konnte. Klangen diese früher eher nach Einredung, so wirkte der amtierende Vizeweltmeister am vergangenen Freitag beim Launch cool und selbstbewusst ? und die großen Worte behielt er für sich selbst...

Er sei im Gegenteil sogar glücklich und "sehr stolz", mit einem Michael Schumacher arbeiten zu dürfen: "Er hat mir wirklich dabei geholfen, meine Karriere weiterzuentwickeln, und dank ihm habe ich es auf das nächste Level geschafft." Anzeichen, dass der Deutsche langsamer wird, kann Barrichello aber noch nicht erkennen: "Er ist auf dem Höhepunkt." 2003 werde viel vom Saisonstart abhängen, ergänzte er.

Wie sich die elektronische Abrüstung auf das Stallduell auswirken wird, kann aber selbst der Brasilianer nicht vorhersagen: "Schwer zu sagen, wem von uns beiden das mehr entgegen kommen wird. 2000 bin ich ohne Traktionskontrolle gut gefahren, 2001 bin ich nicht fantastisch gut gewesen, aber 2002 ? mit der Traktionskontrolle ? war mein bestes Jahr. Daher ist das kaum einzuschätzen. In der Formel 1 verändert sich dauernd etwas und man muss sich jeden Tag neu darauf einstellen. Ich denke nicht, dass das Pendel auf die eine oder andere Seite ausschlagen wird."

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