• 09.02.2003 11:03

  • von Fabian Hust

Juan oder Ralf – wer wird die Nase vorne haben?

Bei BMW-Williams kämpfen Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher um den psychologischen Nummer-1-Status im Team

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari ist Michael Schumacher die klare Nummer 1, bei BMW-Williams gibt es offiziell keinen A- oder B-Fahrer. Doch auch wenn auf dem Papier kein Fahrer gegenüber dem anderen bevorzugt behandelt wird, so gibt es dennoch zumindest den psychologischen Nummer-1-Status. Ein Fahrer, der gegenüber seinem Teamkollegen überlegen ist, hat es nicht nur auf der Strecke einfacher, sondern auch innerhalb des Teams.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher, Juan-Pablo Montoya

Das Duell Ralf Schumacher gegen Montoya geht in die dritte Runde

In der letzten Saison konnte Montoya in der Endabrechnung vor Ralf Schumacher landen, holte sieben Pole Positions wohingegen der Kerpener den einzigen Sieg für das Team einfuhr. Doch trotz des Rückstandes in der WM-Wertung genießt Ralf Schumacher einen Bonus im Team, denn viel Pech verhinderte bessere Ergebnisse, so zum Beispiel in Monza, als er mit Siegchancen ausschied oder in Hockenheim, als er den zweiten Platz wegen eines Druckverlusts im Pneumatiksystem verlor.

Die beiden BMW-Williams-Piloten haben nur wenig gemeinsam. Beide sind sie sehr schnell, doch ihr Verhalten auf und abseits der Strecke unterscheidet sich deutlich. Montoya zeigt durch einen überdurchschnittlichen Einsatz und Mut auf der Strecke Racer-Qualitäten, ist dafür technisch nicht so versiert wie Ralf Schumacher, der auch auf der Strecke bedachter fährt als der impulsive der Kolumbianer.

Am 9. März geht das Duell Schumacher versus Montoya in die nächste Runde doch BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger glaubt nicht, dass sich viel am Kräfteverhältnis zwischen den beiden Rennfahrern ändern wird: "Wenn zwei Teamkollegen zwei volle Saisons zusammen gefahren sind und keine großen Unterschiede aufgezeigt haben, dann wird sich im dritten Jahr auch nichts daran ändern", glaubt der Österreicher.

Die Experten sind vor allem gespannt, ob sich am Kräfteverhältnis im Qualifying etwas ändern könnte, wo Montoya in der vergangenen Saison eindeutig besser unterwegs war als Schumacher. Das Einzelzeitfahren könnte jedoch für Ralf Schumacher von Vorteil sein, da der Kerpener in der Regel aus dem Stand schnellere Zeiten fahren konnte als Montoya. Doch bei dem Kolumbianer lag dies in erster Linie am Setup, das der 27-Jährige nicht auf Anhieb hinbekam ? da kann und will sich "JPM" in diesem Jahr jedoch steigern.