Schumacher würde lieber bei Fahrhilfen bleiben

Zum Erstaunen vieler hat sich Michael Schumacher dagegen ausgesprochen, die elektronischen Fahrhilfen zu verbieten

(Motorsport-Total.com) - Das Prinzip ist einfach: Weil Traktionskontrolle und Startautomatik den Piloten schwierige Herausforderungen wegnehmen, sollten ab Inkrafttreten des neuen Elektronik-Reglements in Silverstone die Besten ihre Stärken wieder richtig ausspielen können. Ausgerechnet Michael Schumacher ist von der Abrüstung trotzdem nicht angetan.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

"Aufpassen, Jungs!" Schumacher warnt vor der elektronischen Abrüstung

Der Ferrari-Superstar, der früher speziell im Regen, wo die Traktionskontrolle doppelt wichtig ist, die Konkurrenz stets in Grund und Boden zu fahren pflegte, sprach sich zwar nicht mit letzter Vehemenz gegen die Änderungen aus, machte aber doch deutlich, dass er lieber weiterhin mit den Fahrhilfen an Bord Formel-1-Sport betreiben würde. An der bekannten Hackordnung, so glaubt er, wird sich auch ab Silverstone nicht viel ändern.

"Ich bin kein so großer Fan der Veränderungen, die ab Silverstone gelten werden", erklärte Schumacher im Rahmen der Ferrari-Präsentation am Freitag in Maranello. "Ich mag die Herausforderung, ein Rennauto mit elektronischen Fahrhilfen zu steuern, weil man damit näher an die Perfektion herankommen kann."

"Auf die Spitzenpiloten", ergänzte er anschließend, "werden sich die Regeländerungen kaum auswirken, aber ein paar der jüngeren und weniger erfahrenen Piloten werden sich vielleicht ein bisschen schwerer tun. Keine Traktionskontrolle zu haben, kann im Regen gefährlich werden, gerade deshalb, weil ab jetzt ja nur noch ein Regenreifentyp erlaubt ist."

Etwas ältere Leser werden sich an ähnliche Sicherheitsbedenken von Ayrton Senna erinnern, als nach der Saison 1993 die erste große Abrüstung in der Formel 1 vollzogen wurde. Der Brasilianer warnte davor, dass einige Fahrer Schwierigkeiten haben könnten, und befürchtete eine Serie an schweren Unfällen, zu der es dann auch kam. Besonders tragische Ironie des Schicksals: Beim Rennwochenende in Imola kam Senna selbst ums Leben.