Barrichello relativiert Druck bei Auftaktrennen

Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello wünscht sich zwar einen guten Saisonauftakt, lässt sich davon aber nicht unter Druck setzen

(Motorsport-Total.com) - Heimlich, still und leise bereitete sich Rubens Barrichello auf die am Sonntag beginnende Formel-1-Saison vor. Der Brasilianer stand den Winter über völlig im Schatten von Michael Schumacher, der überall als klarer WM-Favorit gehandelt wird, und konnte sich so optimal einstellen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello gilt als stiller Mitfavorit auf die Weltmeisterschaft 2003

Wichtig wird für ihn ein guter Saisonauftakt sein, nachdem es in den letzten Jahren stets denkbar schlecht begonnen hatte. 2002 schied er in Melbourne nach einem spektakulären Unfall mit Ralf Schumacher aus, nachdem er die Pole-Position erobert hatte. Einige Defekte in den nächsten Rennen warfen ihn dann so weit hinter seinen Teamkollegen zurück, dass ihm intern bei Ferrari praktisch keine Chance mehr gegeben wurde ? trotz des Höhenflugs im Sommer. Ähnliches gilt es nun zu verhindern.

Unter Druck setzen lässt sich Barrichello davon aber nicht: "Die ersten drei Rennen belasten mich nicht, auch wenn es so aussieht, als würden sich andere Leute deswegen um mich sorgen. Diese drei Rennen bedeuten nicht das Ende der Welt für mich. Ich bin mental in einer exzellenten Verfassung und weiß, dass ich ein besserer Fahrer als je zuvor bin. Das sind die wichtigen Faktoren." Aber: "Ein früher Sieg wäre natürlich trotzdem schön."

Die letzten Tage vor seinem Flug nach Melbourne hat der 30-Jährige übrigens in seiner Heimat verbracht, wo er früher als ursprünglich geplant ankam, um leichte Rückenschmerzen, die ihm bei den Tests aufgefallen waren, auszukurieren: "Keine große Sache, aber ich wollte es behandeln lassen. Im Rücken hat sich ein Nerv entzündet, aber es wird schon besser und ich bin zuversichtlich, rechtzeitig 100 Prozent fit zu sein."

Das Training musste Barrichello wegen der Schmerzen nicht vernachlässigen, sondern nur umstellen: "Ich bin mehr als üblich geschwommen. In Brasilien hat es jetzt 38 Grad und mir geht es gut dabei, in der Hitze zu trainieren. Ich bin bereit und freue mich auf Melbourne." Weit mehr Sorgen macht ihm das 'HANS'-System, welches er als "wirklich schmerzhaft" empfindet: "Damit kann ich mich beim Fahren nicht voll konzentrieren."

Im Gegensatz zu Schumacher hatte der Vizeweltmeister übrigens noch keine Gelegenheit, den neuen F2003-GA zu testen. Aber: "Ich werde das Auto noch vor dem ersten Grand-Prix-Einsatz ausprobieren können. Es sieht schnell aus und ich habe mit Michael über seine Eindrücke gesprochen. Von der Performance in Imola her können wir optimistisch sein, aber wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben und mit der Arbeit weitermachen."