Danner: Ferrari weiterhin "erdrückend überlegen"
Als "angsteinflössend" bezeichnete Ex-Rennfahrer Christian Danner in einer Fachzeitschrift die anhaltende Ferrari-Überlegenheit
(Motorsport-Total.com) - Für praktisch alle Experten gibt es nur einen WM-Favoriten: Michael Schumacher. Der Deutsche wird von Insidern, Medien, Konkurrenten und Wettbüros gleichermaßen als nicht mehr aufzuhaltender alter und neuer Weltmeister gehandelt. Dieser Ansicht ist auch Ex-Rennfahrer Christian Danner.

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Christian Danner geht fix von einem Weltmeister Michael Schumacher aus
Der 'RTL'-TV-Kommentator gab in der aktuellen Ausgabe der 'Motorsport aktuell' seine Einschätzung zur am Sonntag beginnenden Grand-Prix-Saison ab und legte sich dabei ziemlich eindeutig auf seinen Landsmann Michael Schumacher als Favoriten fest. Die stabile Organisation bei Ferrari und die Fabelzeiten bei den Wintertests seien ausschlaggebend dafür, dass der Fahrertitel zum vierten Mal hintereinander nach Maranello beziehungsweise Kerpen gehen wird, glaubt Danner.
Der neue Ferrari sei "vom ersten Meter an saugut" gelaufen, erklärte er: "Mein Eindruck ist daher, die sind weiterhin überlegen. Gleichzeitig kennen wir alle den Michael, der gerne tiefstapelt. Und deshalb können wir schließen, das Auto muss ein Bombenwurf sein. Hinzu kommt, dass Ferrari auch mit dem alten Wagen locker Bestzeiten fährt." Als er von den Rekorden mit dem F2003-GA hörte, fiel ihm spontan nur ein Wort ein: "Angsteinflössend!"
Danner rechnet übrigens nicht mit einer internen Verschiebung des Kräfteverhältnisses in Richtung Barrichello, wenngleich er dem Brasilianer wieder ein paar Wochenenden, in denen er über sich hinauswachsen könnte, zutraut: "Es wird eine Ausnahme bleiben, ein wenig abhängig davon, wie gutmütig der neue Ferrari zu fahren ist. Ich gestehe ihm jedoch durchaus zu, dass es Wochenenden gibt, an welchen er stärker ist."
Auch für die zurückhaltenden WM-Prognosen Schumachers hatte Danner eine Erklärung parat: "Was soll er denn sonst sagen? Für einen Rennfahrer auf dem Weg zu einem WM-Titel ist es doch schlimm, wenn er keine ernstzunehmenden Gegner hat. Das entwertet seinen Erfolg. Das wäre ja so, als würde Mike Tyson nur gegen Kinder boxen. Deshalb ist es völlig verständlich, wenn Michael sagt, McLaren sei Ferrari auf den Fersen. Die Realität sieht aber anders aus."
Echte Konkurrenz für die Traditionstruppe aus Maranello konnte der 'RTL'-Fachmann also nicht ausmachen. Vom neuen Williams hält er nicht viel, weil sonst gleich die ersten Tests besser verlaufen wären. Daher empfiehlt er: "Verlieren mit Stil!" Bei McLaren-Mercedes hadert er mit der Strategie, den MP4-18 erst nach ein paar Rennen einsetzen zu wollen: "Man hört von einem revolutionären Auto. Gut. Aber in der Formel 1 sind revolutionäre Autos auch schon über den Winter entstanden."

