• 03.03.2003 13:57

  • von Marco Helgert

Marc Surer: Ferrari bleibt das Maß der Dinge

Marc Surer über die drei Top-Teams Ferrari, Williams und McLaren und deren Chancen auf den Titel 2003

(Motorsport-Total.com) - Marc Surer analysierte im 'Express' die drei stärksten Teams Ferrari, Williams und McLaren. Nicht unerwartet kam er dabei zum Ergebnis, dass Ferrari erneut nur sehr schwer zu schlagen sein wird. Seiner Meinung nach stellt sich nur die Frage: "Ist Ferrari in der Entwicklung am Limit angekommen?"

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Premiere-Experte Marc Surer sieht keinen starken Gegner für Ferrari

Auch wenn von vielen Seiten, unter anderem von Niki Lauda, gefordert wird, dass Ferrari Michael Schumacher und Rubens Barrichello gegeneinander fahren lassen sollte, so kann sich der Schweizer nicht vorstellen, dass dies passieren wird: "Wenn es bei Ferrari hart auf hart geht, wird Michael Schumacher wieder vor Rubens Barrichello sein. Präsident Montezemolo lässt seine Fahrer nicht gegeneinander kämpfen. Dafür ist die Formel 1 viel zu teuer", sagte der 51-Jährige.

Probleme sieht Surer für die Roten nur in einem möglichen Abfall der Motivation: "Eine mögliche Siegesmüdigkeit wie damals bei McLaren. Wird es mit den Siegen zu einfach, schleichen sich schnell Fehler ein."

Für BMW-Williams indes sieht der Schweizer nach den ernüchternden Testergebnissen schwere Zeiten anbrechen: "Heutzutage muss ein Auto, wenn es aus dem Windkanal kommt, auf Anhieb funktionieren. Bei Williams hat das bis zum letzten Test nicht geklappt. Man kann nur hoffen, dass Williams geblufft hat."

Das Fahrerduo Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher besitzt aber auch im dritten Jahr Brisanz. "Dieses Duell wird ganz eng. Montoya ist extrem schnell, aber immer nur sporadisch", erklärte Surer. Das größte Problem bei Williams sei jedoch "schon wieder die Aerodynamik. Es steht zu befürchten, dass sie die ganze Saison fieberhaft daran herumdoktern müssen."

Um McLaren-Mercedes ist es nach Ansicht des Ex-Formel-1-Piloten etwas besser bestellt, jedoch gibt es zu viele Unbekannte bei der Einschätzung. Der verbesserte McLaren MP4-17D ist ein großer Schritt nach vorne, doch Surer kann sich nicht vorstellen, "dass der neue MP4-18, der spätestens ab dem sechsten Rennen kommen soll, eine solch große Revolution darstellen wird. Das lassen die Regeln gar nicht zu."

Für David Coulthard steht eine entscheidende Saison bevor. Für Marc Surer ist der Zweikampf zwischen dem Schotten und seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen jedoch bereits gelaufen. "Ich glaube, Coulthards Finnen-Komplex wird in dieser Saison noch größer werden, und dann ist der Schotte bei den Top-Teams endgültig kein Thema mehr", sagte der Schweizer.