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  • 05.07.2001 09:22

  • von Marcus Kollmann

Barrichello: Ferrari ist auch in den weiteren Rennen stark

Der Paulista sprach über seine Probleme in der Qualifikation und seine Zuversicht, dass Ferrari weiterhin schnell sein wird

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem dritten Platz in Magny-Cours am vergangenen Sonntag, der für ihn eigenen Aussagen nach etwas überraschend kam, flog Ferrari-Pilot Rubens Barrichello für ein paar Tage in seine Heimat Brasilien, um sich vor dem Großen Preis von England etwas Freizeit mit seiner Frau Silvana und der Familie in Sao Paulo zu gönnen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

Rubens Barrichello ist zuversichtlich für die letzten sieben Rennen

Unterdessen stehen aber bei Ferrari die Räder nicht still, denn mit Luca Badoer, Michael Schumacher und Fabrizio Giovanardi wird die Scuderia sich diese Woche nicht nur auf das Rennen in Silverstone vorbereiten, sondern auch auf die später stattfindenden Grand Prix in Hockenheim und Monza.

Für "Rubhino" war das letzte Rennwochenende in Sachen Qualifikation ein reiner Albtraum gewesen, hatte der 29-Jährige doch einfach die Abstimmung seines Autos nicht hinbekommen und schlicht und ergreifend verwachst. Dank einer cleveren Drei-Stopp-Strategie fuhr der Brasilianer dann jedoch vom achten Startplatz auf Position drei vor.

Rückblickend auf diese für ihn nicht leichte Qualifikation erklärt der Ferrari-Pilot: "Am Freitag und Samstag haben wir eine Richtung gewählt, welche sich im Nachhinein als nicht ideal herausstellte. Dies betraf vor allem die Abstimmung des Differenzials. Ich habe versucht alles Mögliche zu verbessern, jedoch konnten mir die Ingenieure zunächst auch nicht sonderlich helfen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Ursache für meine Probleme erkannt hatte", beschrieb er die Zwickmühle, in welcher sich ein Rennfahrer immer befindet, sobald einmal die grundlegende Abstimmung seines Autos in die falsche Richtung gegangen ist und einem die Zeit wegrennt.

Nach einer technischen Besprechung mit seinen Ingenieuren, in der Detail für Detail die Schwachpunkte und Probleme analysiert wurden, konnte man dann das Problem finden und sich an die Behebung machen.

"Nach der Qualifikation haben wir uns hingesetzt und herausgefunden woran es lag. Anschließend haben die Jungs dann hart gearbeitet, sodass ich im Warm Up am Sonntag ein sich praktisch komplett anderes Auto hatte", so der 29-Jährige, der versteht, dass für Außenstehende es oftmals unverständlich ist wie solch gravierende Fehler passieren können. Schließlich sagt man sich, dass die Teams zig Tausend Testkilometer absolvieren und eigentlich ihre Autos in und auswendig kennen müssten.

Jedoch ist das Differenzial eines Formel-1-Autos eine komplexe Sache. So kämpfte Barrichello in der Qualifikation mit einem zwischen Übersteuern und Untersteuern hin und her wechselnden Auto: "Es war einfach unfahrbar. Ich habe mich wie ein Verrückter angestrengt, aber letzten Endes nur eine Runde hingelegt. Diese Rundenzeit von 1:13.867 Minuten konnte ich im Warm Up aber locker wiederholen ohne mir dafür groß Mühe geben zu müssen."

Am Rennsonntag erlebte der Mann aus Sao Paulo dann ein gutes Rennen, wenngleich er in den letzten Runden unter zunehmenden Druck von David Coulthard geriet. Jedoch konnte der Schotte den Brasilianer nicht wirklich attackieren. Dies hing vor allem damit zusammen, dass Barrichello in der Haarnadelkurve schneller war, welches gleichzeitig einer der wenigen Orte für Überholmanöver in Magny-Cours ist.

"Im Rennen ist es für mich glücklicherweise wieder sehr gut gelaufen. Ich bin die zweitschnellste Rundenzeit gefahren und war wirklich schnell unterwegs. Während dieser 72 Runden fuhr ich die ganze Zeit am Limit. Lediglich mein letzter Reifensatz bereitete mir beim Anbremsen der Haarnadelkurve Probleme. Ansonsten war es ein tolles Rennen, in dem ich angreifen und meine Position verteidigen musste. Als Achter zu starten da erwartet man nicht viel, umso erstaunter und erfreuter war ich am Ende, als ich als Dritter die Ziellinie überquerte", ließ Rubens Barrichello noch einmal die Highlights aus seiner Sicht Revue passieren.

Obwohl Ferrari in der Konstrukteurswertung mit 108 Punkten an der Spitze liegt und McLaren-Mercedes (56 Punkte) und BMW-Williams (43 Punkte) weit zurückliegen, geht "Rubhino" in den ausstehenden sieben Rennen der Saison von einem harten Kampf unter den drei Top-Teams aus: "Die Saison wird ab jetzt immer härter werden, denn Williams legt zu und McLaren hat seine Probleme sicherlich aussortiert."

Sorgen, Ferrari könnte seine Weltmeistertitel aber am Ende eventuell nicht verteidigen, macht sich Barrichello nicht: "Ferrari macht als Team derzeit einen guten Job und wir werden auch zulegen. Michelin hat sehr gute Reifen für die letzten Rennen gehabt aber auch Bridgestone hat in Magny-Cours einen fantastischen Reifen zur Verfügung gestellt. Ich bin überzeugt, dass wir im Endspurt um die Weltmeisterschaft die Nase vorn haben werden."

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