Baldisseri wünscht sich Schumacher als Testfahrer

Chefrenningenieur Luca Baldisseri wünscht sich, dass Michael Schumacher Ferrari weiterhin für Testfahrten zur Verfügung stehen wird

(Motorsport-Total.com) - Gestern hat Michael Schumacher seinen Rücktritt per Saisonende bekannt gegeben, doch die Formel 1 wäre nicht die Formel 1, wenn nicht sofort Spekulationen über ein mögliches Comeback aufkommen würden. Den bisher konkretesten Hinweis in diese Richtung hat nun Luca Baldisseri gegeben: Ferraris Chefrenningenieur wünscht sich den siebenfachen Weltmeister als Testfahrer.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Ob er darauf Lust hat? Ferrari wünscht sich Michael Schumacher als Testfahrer...

"Ich habe Todt und Domenicali bereits gebeten, Schumacher davon zu überzeugen, unsere Autos zu testen", erklärte er der 'Gazzetta dello Sport'. "Unterm Strich ist das Fahren ja das, was er am meisten liebt." Offenbar hat der Italiener Angst, dass Ferrari ohne Schumacher an Entwicklungsgeschwindigkeit einbüßen könnte, weil das gesamte Team um den scheidenden Superstar aufgebaut wurde. Neuzugang Kimi Räikkönen wird sich innerhalb dieser Struktur erst einmal zurechtfinden müssen.#w1#

"Ich kenne Räikkönen nicht gut", meinte Baldisseri. "Wir haben nur Informationen von den Ingenieuren, die bei Sauber mit ihm gearbeitet haben. Wenn er ins Auto steigt, macht er seinen Job sehr gut, er ist sehr schnell, aber Schumacher wusste auch, wie man andere Dinge macht, baute eine unglaubliche Beziehung zum Team auf. Er trug dazu bei, siegreiche Autos zu bauen, während es jetzt an uns liegt, dem Fahrer ein Auto zu geben, das siegfähig ist."

"Es wird ein großes Problem, ohne ihn auf dem gleichen Niveau weiterzumachen." Luca Baldisseri

Ferner bedankte er sich beim 37-Jährigen für dessen Einsatz in den vergangenen elf Jahren - angefangen bei seiner vorbildlichen Einstellung über die starken Leistungen im Cockpit bis hin zur Professionalität in allen Bereichen. Dieses Loch zu stopfen, könnte schwierig werden: "Es wird ein großes Problem, ohne ihn auf dem gleichen Niveau weiterzumachen", gab Baldisseri, der im Falle eines Abgangs von Jean Todt und Ross Brawn teamintern befördert werden könnte, zu Protokoll.

Übrigens stellt sich laut 'Gazzetta dello Sport' auch Chefmechaniker Nigel Stepney auf einen "schwierigen Winter" ein: "Wir verlieren das, was für uns in all den Jahren der Mittelpunkt war, daher sage ich, dass die Vorbereitungstests im Winter schwierig werden könnten, denn wir müssen zu Kimi erst einmal das gleiche Maß an gegenseitigem Vertrauen aufbauen", so der Brite. Auch dies würde dafür sprechen, Schumacher weiterhin zumindest gelegentlich als Testfahrer einzusetzen.