• 11.09.2006 19:14

  • von Fabian Hust

Klien: "Red Bull ist mir sehr entgegen gekommen"

Es war kein Rausschmiss - laut Christian Klien hat ihm Red Bull mit der vorzeitigen Vertragsauflösung sehr geholfen

(Motorsport-Total.com) - Die Spatzen hatten es schon vor dem Rennen in Monza von den Dächern gepfiffen, doch erst am Montagmorgen nach dem Rennen in Italien war es offiziell: Christian Klien ist bei Red Bull Racing mit sofortiger Wirkung aus dem Rennen, stattdessen wird ab dem kommenden drittletzten WM-Lauf in Schanghai Testfahrer Robert Doornbos den RB2 pilotieren.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien will kommendes Jahr für ein anderes Team in der Formel 1 fahren

"Nach dem Ungarn-Grand-Prix hat mir Red Bull Racing am 7. August 2006 mitgeteilt, dass für die Formel-1-Saison 2007 David Coulthard und Mark Webber die Fahrerbesetzung bei Red Bull Racing sein werden. Daher würde mein Formel-1-Vertrag mit Red Bull Racing nicht weiter verlängert", teilte Christian Klien am Montagabend per Pressemitteilung mit. "Red Bull hat mir dann großzügigerweise freigestellt, mich ab sofort um Optionen in der Formel 1 zu bemühen."#w1#

Bei Red Bull reagierte man trotzig auf die Entscheidung Kliens, das Angebot, kommendes Jahr in der amerikanischen ChampCar-Serie zu fahren, abzulehnen. Dort wird nun Scuderia Toro Rosso-Testfahrer Neel Jani einspringen. "Typisch Klien, würde ich sagen. Damit hat er sich wohl neue Freunde gemacht", meinte Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber der 'APA' angesichts der Tatsache, dass Klien dies den Medien mitteilte, ohne vorher eine Absprache mit dem Team getroffen zu haben.

Dass Christian Klien die aktuelle Saison nicht zu Ende fahren wird, spricht nicht für eine perfekte Harmonie zwischen Fahrer und Arbeitgeber, doch der 23-Jährige will davon nichts wissen: "Red Bull Racing ist mir jetzt mit der Entscheidung, das bestehende Formel-1-Vertragsverhältnis mit heutigem Datum aufzulösen, sehr entgegen gekommen. Dies ermöglicht es mir, in den laufenden Verhandlungen betreffend Formel-1-Optionen - als unabhängiger Fahrer - den erforderlichen Handlungsfreiraum zu haben."

"Ich habe ich mich am vergangenen Freitag, vor meiner offiziellen Bekanntgabe, in einem persönlichen Telefonat bei Dietrich Mateschitz (Red Bull-Boss; Anm. d. Red.) für das Angebot bedankt, für Red Bull 2007 in der amerikanischen ChampCar-Serie zu fahren. Gleichzeitig habe ich ihm mitgeteilt, dass ich nach ersten Kontaktaufnahmen mit den Formel-1-Teams, anlässlich des Türkei-Grand-Prix' vor zwei Wochen, Optionen für mich in der Formel 1 sehe."

"Die Option ChampCar musste laut Vorgabe von Red Bull bis zum 9.9.2006 eingelöst werden. Da ich noch Zeit für die Klärung der Option Formel 1 benötigte, habe ich den angebotenen ChampCar-Vertrag zum vorgegebenen Zeitpunkt nicht annehmen können. Mein Fokus ist nun ganz auf die vorhandenen Formel-1-Optionen ausgerichtet."

Die Fans des Rennfahrers aus Hohenems müssen sich laut Klien eher nicht darauf gefasst machen, dass die Zukunft ihres Idols nicht so schnell gelüftet werden kann: "Ich gehe davon aus, dass ich bis zum Formel-1-Saisonende 2006 bekannt geben kann, welche Option ich einlösen werde. Ich möchte mich beim Team Red Bull Racing, für die Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Formel-1-Jahren bedanken."