Bahrain: Hill kritisiert Ecclestone

BRDC-Präsident Damon Hill ist der Meinung, dass der Grand Prix von Bahrain aus moralischen Gründen nicht nachgeholt werden sollte

(Motorsport-Total.com) - Dass Bernie Ecclestone unabhängig von der politischen oder religiösen Lage den Bahrain-Grand-Prix unbedingt noch dieses Jahr nachholen möchte, findet Damon Hill befremdlich: "Bernie drückt sich manchmal nicht so aus, wie er etwas wirklich meint", kritisiert der Weltmeister von 1996 in der 'Daily Mail'. "Man kann über ernste Themen aber nicht immer so flapsig reden wie er."

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill findet, dass die Formel 1 dieses Jahr nicht in Bahrain fahren sollte

"Man darf die Entscheidung, in einem Land ein Rennen zu fahren, nicht nur daran festmachen, ob das Land zahlen kann", fordert Hill, dass auch der moralische Aspekt in Betracht gezogen wird. "Es ist wichtig, dass die Formel 1 nicht so rüberkommt, als würde sie nur die Show interessieren, unabhängig von den Umständen. Die Formel 1, ihre Teams, Fahrer und Sponsoren sollten für Werte stehen, die positiv und sozial gerecht sind."

"Die Herrscherfamilie in Bahrain hat gesagt, dass sie ein Rennen austragen wollen - genau wie wir alle. Aber die Formel 1 muss sich auf die Seite des Fortschritts stellen, nicht der Unterdrückung. In Bahrain wurden aber viele Demonstrationen brutal unterdrückt", fährt er fort. "Es hat dort sehr brutale Ereignisse gegeben. Es ist nicht unser Land, sondern ihres, aber wir können das Thema nicht ignorieren und vorgeben, dass die Schwierigkeiten nicht existieren."

Heute entscheidet der Motorsport-Weltrat der FIA bei seinem Treffen in Barcelona darüber, ob der Grand Prix von Bahrain wie von Bernie Ecclestone geplant am 30. Oktober nachgeholt werden soll. Der Grand Prix von Indien würde dann entweder auf den 4. oder auf den 11. Dezember verschoben werden. Dagegen wehren sich aber die Teams, die um ihre Winterpause fürchten, allen voran Ross Brawn: "Das ist total inakzeptabel."