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  • 29.05.2011 13:16

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Brawn stellt sich gegen Bahrain: "Total inakzeptabel"

Ross Brawn ist einer der wenigen Teamchefs, der sich klar gegen einen Bahrain-Grand-Prix deklariert: "Finde das total inakzeptabel"

(Motorsport-Total.com) - Wenn es nach den Teams geht, dann wird der im März abgesagte Grand Prix von Bahrain dieses Jahr nicht mehr nachgeholt. Denn die Idee, das Rennen statt Indien am 20. Oktober auszutragen und Indien als Saisonfinale erst am 4. oder gar 11. Dezember auszutragen, stößt bei den Mitarbeitern der zwölf Rennställe auf wenig Gegenliebe.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh und Ross Brawn

Ross Brawn ist ein entschiedener Gegner eines Nachholtermins in Bahrain

"Es wird zu viel", erneuert Mercedes-Teamchef Ross Brawn seinen Appell, Bahrain einfach abzusagen. "Wir haben keine Testteams mehr, also arbeiten die gleichen Jungs schon seit Januar durch. Sie jetzt zu bitten, bis Dezember durchzuarbeiten, ohne Urlaub vor Weihnachten, und dann im Januar wieder zu beginnen, finde ich persönlich inakzeptabel - und das habe ich Bernie auch gesagt. Er kennt unsere Meinung. Ich kann von meinen Leuten nicht erwarten, dass sie unter solchen Bedingungen arbeiten. Ich finde das total inakzeptabel."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, gleichzeitig Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA, gibt sich bei diesem Thema zumindest öffentlich vorsichtiger. Ein Termin im Dezember sei "hart für die Teams, aber möglich ist alles". Er schiebt die Verantwortung in dieser Frage auf die FIA und Bernie Ecclestone ab, denn: "Die Teams entscheiden nicht. Wir fahren, wann und wo wir sollen."

¿pbvin|512|3726||0|1pb¿Tatsächlich liegt die Entscheidung rein formal gesehen beim FIA-Motorsport-Weltrat, der nach Rücksprache mit den Verantwortlichen in Bahrain bei seiner Sitzung am 3. Juni in Barcelona zu einem endgültigen Ergebnis kommen will. Natürlich hat auch Bernie Ecclestone ein gewichtiges Wort mitzureden. Theoretisch könnte die Entscheidung also über die Köpfe der Teams hinweg getroffen werden.

Aber: "Die Teams haben Gelegenheiten, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Es gibt Prozesse, an denen wir uns beteiligen können, um zu versuchen, das zu lösen", sagt Brawn. "Ich denke, wir sollten erst abwarten, was der Motorsport-Weltrat entscheidet, bevor wir uns Gedanken machen, wie wir mit diesem Thema umgehen sollen. Wir werden nicht zu aufgeregt auftreten deswegen, aber die Verantwortlichen kennen unsere Meinung."