Bahrain: Frühe Kritik der Fahrer
Nach der ersten Besichtigung des Kurses in Bahrain sind viele Fahrer von der Anlage überzeugt, äußern aber Kritik am Streckenlayout
(Motorsport-Total.com) - Der neu erbaute 'Bahrain Internation Circuit' überzeugte alle Angereisten des Formel-1-Trosses. Die gesamte Anlage erfüllt auf allen Gebieten höchste Standards. Im Vorfeld freuten sich auch viele Fahrer auf die Herausforderung der neuen Piste. Nach der ersten Begehung setzte bei einigen Piloten aber eine leichte Ernüchterung ein.

© Bahrain
Noch vor dem ersten Training kritisierten einige Fahrer den Kurs in Bahrain
"Für einen Fahrer ist eine neue Strecke immer herausfordernd", erklärte Renault-Pilot Jarno Trulli der 'Gazzetta dello Sport'. "Ich muss dennoch zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin: Das hätte besser sein können. Es gibt zu viele langsame Kurven, die man im ersten Gang fährt. Man braucht keinen Mut, um hier zu fahren. Ich habe etwas Technischeres erwartet."#w1#
"Sie haben eine außergewöhnliche, ultramoderne Anlage geschaffen, aber mit dem Platz, den sie zur Verfügung hatten, hätte man es besser machen können", so die klare Kritik des Italieners. "Stattdessen haben sie eine Strecke gebaut, die ich als langsam definiere. Wir werden wahrscheinlich ähnliche aerodynamische Anforderungen wie in Montreal haben. Natürlich gibt es hier lange Geraden, aber dann kommt eine enge Kurve, vor der man heftig bremsen muss."
"Wir werden also entweder voll auf dem Gas stehen, oder fast gar nichts machen. Es gibt mindestens drei Erste-Gang-Kurven, ich fürchte sogar vier. Das ist zu viel, und es ist wirklich schade", so Trulli abschließend. Der Renault-Pilot ist mit seiner Kritik jedoch nicht alleine, auch McLaren-Pilot David Coulthard glaubt, dass es zu viele langsame Kurven gibt.
"Es gibt weniger Sand als erwartet, das ist gut. Und es gibt mehr enge Kurven als ich dachte und eine längere Gerade, wenn man es mit anderen Kursen vergleicht", so der Schotte. "Es ist eine positive Sensation, und ich insgesamt mag ich die Strecke, auch wenn ich einige Dinge nicht so gelöst hätte."
"Es existieren mindestens vier Erste-Gang-Kurven, ich denke, dass sind zu viele", äußerte auch Coulthard seine Kritik am Streckenlayout. "Wenn ich die Strecke entworfen hätte, dann hätten sich langsame und schnelle, spektakuläre Kurve abgewechselt. Kurven, bei denen der Gasfuß des Fahrers wichtig ist."
Auch Fernando Alonso äußerte sich ähnlich, konnte dem Umstand der Anzahl der engen Richtungswechsel jedoch auch etwas Positives abgewinnen. "Ich bin beeindruckt vom dem, was sie hier mitten im Nirgendwo geschaffen haben. Auch wenn es zu viele langsame Kurven gibt, die aber immerhin für Überholmanöver sorgen könnten."
Giorgio Pantano absolviert bei Jordan seine Debütsaison in der Formel 1. Viele der Strecken muss der Italiener neu lernen, doch in Bahrain sollte dies seiner Meinung nach schnell gehen. "Es ist eine schöne Strecke, aber sicher nicht schwierig. Es geht nur um starkes Bremsen, enge Haarnadeln und Kurven mit etwas mehr als 90 Grad. Von dem, was ich auf den Zeichnungen sah, habe ich mir es härter vorgestellt."

