• 29.02.2012 09:37

  • von Stefan Ziegler

Bahrain: "Die Lage hat sich beruhigt"

Die Vorzeichen in Bahrain stehen gut: Mohamed Sheta glaubt an die Durchführung des Grand Prix' und spricht über die aktuelle Situation vor Ort

(Motorsport-Total.com) - Bahrain oder nicht Bahrain - das ist hier die Frage. Nach der Rennabsage im vergangenen Jahr und den anhaltenden Unruhen in der Region am Persischen Golf scheint der Grand Prix von Bahrain noch immer nicht gesichert zu sein. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist zwar "zu einhundert Prozent" davon überzeugt, dass seine Meisterschaft dort fahren wird, doch Zweifel daran gibt es nach wie vor.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Die Formel 1 soll in diesem Jahr ihren vierten Saisonlauf in Bahrain austragen

Mohamed Sheta, Redakteur und Testfahrer beim Magazin 'Auto Arabia', zeigt sich jedoch ähnlich zuversichtlich wie Ecclestone. Der Motorsport-Experte für den arabischen Raum erkennt eine klar bessere Ausgangslage als noch 2011. Die Unterschiede seien beträchtlich, wenngleich sich die Lage vor Ort "nicht direkt entspannt, aber zumindest beruhigt" habe, sagt Sheta bei 'Motorsport-Total.com'.

"Außerdem dürfte die Regierung in Bahrain nun viel besser vorbereitet sein. Ich denke, sie werden eng mit Saudi Arabien zusammenarbeiten, um bei Unruhen wie 2011 von Anfang an besser auf eine Deeskalation hinwirken zu können", meint Sheta. Man müsse die aktuellen Schlagzeilen aus Bahrain zum Teil aber auch mit Vorsicht genießen, denn nicht alle Berichte entsprächen den Tatsachen.

Was könnte eine erneute Absage bedeuten?

"Viele bahrainische Aktivisten, die in Europa leben, haben meist keine neutrale Sicht der Dinge und auch keine Kenntnis darüber, was vor Ort passiert", erklärt Sheta. "Sie berichten von Ereignissen, die in Bahrain stattfinden sollen - und das aus zweiter oder dritter Hand." Dies verwässere das Bild, meint der Araber. Klar ist indes: In Bahrain gibt es nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Sorgen.

Eine erneute Rennabsage könnte nämlich schwerwiegende Folgen für den Golfstaat haben. "Falls das Rennen nicht stattfinden wird, wäre das vielleicht nicht der Todesstoß für den Grand Prix von Bahrain, doch es würde die Situation des Bahrain International Circuit gewiss viel schwieriger gestalten", sagt Sheta. Die Konkurrenz im arabischen Raum sei schließlich groß - vor allem Abu Dhabi lässt grüßen.

Mohamed Sheta in Abu Dhabi

Mohamed Sheta vor dem Hotel am neuen Yas Marina Circuit von Abu Dhabi Zoom

"Wir haben ja alle gesehen, wie rasch der Yas Marina Circuit sowohl international als auch in der arabischen Welt ein sehr hohes Ansehen erreicht hat. In Katar denkt man nun darüber nach, die Strecke in Losail für die Formel 1 umzubauen. Dort soll über die kommenden Jahr viel Geld in die Infrastruktur des Sports und auch des Motorsports investiert werden", hält Sheta erklärend fest.

Gute Chancen auf einen reibungslosen Rennablauf

Die Konsequenzen liegen auf der Hand: "All dies macht es für Bahrain schwierig, sich gegen diese Konkurrenten durchzusetzen. Sie könnten den Kürzeren ziehen, denn mehr als zwei Rennen werden in dieser Region sicherlich nicht stattfinden", meint Sheta. Es gäbe also genug Gründe, um den Grand Prix in diesem Jahr durchzuführen, zumal die Formel 1 in Bahrain ein positives Image genieße.

"In den vergangenen Monaten wurde viel darüber diskutiert, dass die Formel 1 eine sehr positive Auswirkung auf Bahrain und dessen Einwohner hat", erläutert Sheta und merkt an: "Ich sehe nichts Negatives, sollte der Grand Prix wie geplant stattfinden. Die bahrainische Regierung wird dafür sorgen, dass alles sehr sicher sein wird. Eine garantierte Sicherheit gibt es aber natürlich nicht."

"Ich sehe nichts Negatives, sollte der Grand Prix wie geplant stattfinden." Mohamed Sheta

"Die Verantwortlichen der Formel 1 und die Verantwortlichen am Bahrain International Circuit gehen jedoch davon aus, dass das Rennen stattfinden wird. Ich persönlich schließe mich da an", sagt Sheta und beziffert die Chancen für die planmäßige Austragung des Rennens auf 99 Prozent. "Es bleibt halt immer dieses eine Prozent der Unwägbarkeit. Ich gehe aber davon aus: Das Rennen findet statt."

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