Ecclestone: Keine speziellen Bahrain-Auflagen

Bernie Ecclestone geht zu 100 Prozent davon aus, dass der Bahrain-Grand-Prix stattfinden wird, und kümmert sich nicht um verschärfte Sicherheitsvorkehrungen

(Motorsport-Total.com) - Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der für 22. April geplante Grand Prix von Bahrain in Manama trotz der politisch angespannten Situation im Königreich am Persischen Golf stattfinden wird. Zwar hat es auch in den vergangenen Wochen immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, doch im Großen und Ganzen wird die Lage von unabhängigen Beobachtern als stabil eingeschätzt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone denkt gar nicht daran, den Bahrain-Grand-Prix abzusagen

Ein Meinungsumschwung fand spätestens diese Woche statt, als Scharif Bassiouni, UN-Experte für Kriegsverbrechen, dem Bahrain International Circuit (BIC), FIA-Präsident Jean Todt und Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone schriftlich empfahl, den Grand Prix nicht abzusagen. Bassiouni argumentiert, dass eine Absage die immer stärker werdende Reformbewegung in Bahrain untergraben würde.

Ecclestone kommt das recht gelegen: "Niemand sagt, dass wir nicht hingehen werden und nicht hingehen wollen", so der 81-Jährige. "Alles ist ziemlich positiv. Ich habe allen Teams gesagt, dass es überhaupt kein Problem gibt. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir hingehen werden und dass es kein Problem geben wird." Und er witzelt: "Schade nur, dass ich selbst nicht hingehen kann, aber macht euch keine Sorgen!" Nachsatz: "Natürlich werde ich auch kommen..."

Allerdings habe er nicht vor, die Sicherheitsvorkehrungen für das Rennwochenende seitens der FOM-Organisation zu verschärfen. Wahrscheinlich sei aber, dass die Veranstalter vor Ort für die Sicherheit Sorge tragen werden. Ecclestone: "Ich bin mir sicher, dass sich die Menschen dort darum kümmern werden, falls es ein Problem geben sollte. Aber ich bin mir sicher, dass es kein Problem geben wird."

Dabei kam es erst kürzlich wieder zu Auseinandersetzungen, etwa bei der Beerdigung eines jungen Mannes, der sich zuvor selbst in Brand gesteckt hatte. Zudem wurde am "Tag des Zorns" (14. Februar) angeblich einem britischen Staatsbürger ein Finger abgehackt. Aber: "Niemand weiß warum", relativiert Ecclestone und stellt sich damit auf die Seite von Damon Hill, der seine Meinung nach einem Lokalaugenschein geändert hat und nun ebenfalls dagegen ist, Bahrain abzusagen.

Ecclestone will Einzelfälle nicht überbewerten: "Hier bei uns gibt es wahrscheinlich Menschen, denen viel schlimmere Dinge zugestoßen sind. Ich selbst wurde auch schon einmal überfallen", sagt der Milliardär, dem 2010 in der Nähe seines Büros in London-Knightsbridge bei einem Raubüberfall eine teure Armbanduhr gestohlen wurde.