Austin würde Bewässerungsanlage bauen

Jos Verstappen übt scharfe Kritik an Bernie Ecclestone, aber Austin-Promoter Tavo Hellmund ist begeistert von der Idee der künstlichen Bewässerung

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestones Idee, die Formel-1-Rennen in Zukunft durch künstliche Bewässerung der Fahrbahn spannender zu gestalten, stößt im Grand-Prix-Zirkus auf überwiegend negative Resonanz. Zu den vereinzelt positiven Reaktionen zählt aber unter anderem die von Tavo Hellmund, seines Zeichens Promoter des US-Grand-Prix in Austin.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten in Austin

In Austin kann man sich gut vorstellen, eine Bewässerungsanlage zu bauen

Austin wird 2012 in den Rennkalender aufgenommen und befindet sich derzeit in der frühen Bauphase. Hellmund findet die Ecclestone-Idee "brillant" und signalisiert Bereitschaft, beim Bau auch gleich eine Bewässerungsanlage einzubauen. Größter Vorteil der künstlichen Bewässerung: Die Fans auf den Tribünen würden ein spannendes Regenrennen geboten bekommen, müssten sich selbst aber nicht abregnen lassen.

Dass vor allem alteingesessene Racer nichts mit künstlich heraufbeschworenen Regenrennen anfangen können, findet der Amerikaner merkwürdig: "Gerade im Regen setzen sich doch immer die größten Talente durch", wird Hellmund vom 'Statesman' zitiert. "Die kleinen Teams sollten auch darüber jubeln, denn Regen ist der ultimative Gleichmacher, reduziert die Budgets und gibt Talenten mehr Möglichkeiten aufzuzeigen."

Eine Argumentation, der Jos Verstappen überhaupt nicht zustimmt: Ecclestones Idee sei "wirklich vollkommen lächerlich", schreibt der frühere Benetton-Teamkollege von Michael Schumacher in seiner Kolumne im niederländischen 'Telegraaf' und betont: "Wenn es regnet, regnet es, und wenn es trocken ist, ist es trocken. Wenn Ecclestone Regen haben möchte, dann muss er halt den Rennkalender anders gestalten."

"Ich selbst kam bei Regen immer gut zurecht, aber ich habe mir trotzdem immer trockenes Wetter gewünscht", gibt Verstappen kritisch zu Protokoll. "Kein einziger Fahrer wartet auf Regen. Jeder möchte immer so schnell wie möglich Rennen fahren und so schnell wie möglich durch die Kurven fahren. Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Idee bei den Teams auf wenig Gegenliebe stoßen wird."


Fotos: Baufortschritt in Austin


"Ecclestone lanciert öfters Ideen, um Formel-1-Rennen spannender zu machen, wie zum Beispiel mit dem Medaillensystem. Damals waren gerade Olympische Spiele und dadurch ist er wahrscheinlich auf die Idee gekommen, aber im Laufe der Zeit ist dieser Plan zum Glück einen stillen Tod gestorben", stichelt der Niederländer in Richtung des Formel-1-Promoters. Außerdem bestehe nach der aufregenden Saison 2010 ohnehin kein akuter Handlungsbedarf.