Alonso will vor Transferentscheidung Ruhe bewahren

Fernando Alonso hofft noch während dieser Saison auf eine Steigerung bei Renault und wägt seine Transferoptionen für 2009 genau ab

(Motorsport-Total.com) - Gerade mal neun Punkte hat Fernando Alonso nach sechs Rennen in der laufenden Saison auf dem Konto, um 31 weniger als zur gleichen Zeit vor einem Jahr. Von Siegen und Podestplätzen ist sein Renault-Team derzeit meilenweit entfernt - für einen Doppelweltmeister, dessen Klasse außer Frage steht, eine sehr frustrierende Situation.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hat noch nicht entschieden, wo er 2009 fahren will

Aber Alonso sieht nicht komplett schwarz: "Wir erwarten in Magny-Cours und Silverstone deutliche Fortschritte. Auf Strecken vom Typ Barcelona werden wir gut aussehen. Ich bin mir sicher, dass wir in der zweiten Hälfte der Saison besser abschneiden werden", kündigte er gestern in Montréal an. Für dieses Wochenende erwartet er sich jedoch kaum etwas: "Das größte Problem unseres Autos ist das Bremsen und das Beschleunigen. Auf beides kommt es hier an."#w1#

Der Renault-Pilot spekuliert allerdings auf den für den Circuit Gilles Villeneuve typischen Chaosfaktor, der wie schon so oft in der Vergangenheit ein überraschendes Resultat hervorbringen könnte: "Hier gab es immer verrückte Rennen mit vielen Safety-Car-Phasen. Das könnte unser technisches Handicap kompensieren", so Alonso, der in drei der vergangenen vier Rennen leer ausgegangen ist.

"Du kannst einen Volltreffer landen - aber auch genauso gut völlig daneben liegen." Fernando Alonso

Natürlich denkt ein großer Champion angesichts solcher Perspektiven über die Zukunft nach, aber der 26-Jährige hat noch keinen Plan, wo es ihn hinziehen soll - durch die Regeländerungen sei es "schwierig, sich für 2009 festlegen. Du kannst einen Volltreffer landen - aber auch genauso gut völlig daneben liegen. Theoretisch hat im nächsten Jahr jedes Team die Chance, vorne zu stehen oder abzustürzen", analysierte er.

Seine geistige Vorgehensweise formulierte Alonso folgendermaßen: "Ruhe bewahren, dann gut zuhören, was dir die Teams erzählen, und dann nach deinem Bauchgefühl entscheiden. Das KERS ist zu stark reglementiert, als dass da einer einen großen Vorteil daraus ziehen könnte. Die Rundenzeit kommt über die Aerodynamik. Da ist die Frage, wer das am besten hinkriegt", gab er zu Protokoll.