Alonso und Hamilton werden keine Freunde mehr

Nach dem "Krieg der Sterne" im vergangenen Jahr herrscht zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton auch in unterschiedlichen Teams Funkstille

(Motorsport-Total.com) - Wer geglaubt hat, dass Fernando Alonso und Lewis Hamilton in unterschiedlichen Teams alles, was im vergangenen Jahr passiert ist, vergessen würden und Freunde werden, der hat sich geirrt. Zwar kommt es aufgrund der neuen Ausgangssituationen zu keinen Eskalationen mehr, aber besonders freundlich ist ihr Umgangston immer noch nicht.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Tritt bei Renault wieder viel sympathischer auf als im Vorjahr: Fernando Alonso

Den Anfang hatte Hamilton vor ein paar Wochen gemacht, als er über die Medien ausrichten ließ, dass ihm sein Ex-Teamkollege vor allem gezeigt hätte, wie man sich als Formel-1-Fahrer nicht verhalten soll. Alonso schwieg zu diesen Aussagen, wenig später kam es aber in Barcelona zum Rassismuseklat, als einige Alonso-Fans Hamilton verhöhnten und sogar mit Gegenständen in Richtung McLaren-Mercedes-Box warfen.#w1#

Hat Hamilton die Vorfälle provoziert?

Alonso wundert sich darüber nicht sonderlich: "Eine Woche, nachdem er das alles gesagt hat, war er in Spanien. Das ist die andere Seite der Situation. Wenn man so redet, dann ist es normal, dass es zu solchen Vorfällen kommt", erklärte er gegenüber 'Cadena SER'. Außerdem seien die Vorfälle in den Medien - speziell in den britischen - übertrieben dargestellt worden. Sein Verhältnis zu Hamilton sei jedenfalls "genau wie vorher" auch: "Nicht existent."

"Wenn man so redet, dann ist es normal, dass es zu solchen Vorfällen kommt." Fernando Alonso

Allerdings betonte der 26-Jährige, dass er die Rassismusübeltäter in keinster Weise verteidigen möchte, aber er könne dazu nichts sagen, weil er es nicht selbst gesehen habe. Sollte es sich tatsächlich so zugetragen haben, wie vielerorts berichtet wurde, dann sei völlig klar: "Das muss man verurteilen!" Wie dramatisch es wirklich war, sei jedoch dahingestellt - möglicherweise hätten sich einige Fans nur einen leichtsinnigen Jux gemacht.

Briatore kann Alonso verstehen

Sein neuer und alter Teamchef Flavio Briatore kann indes durchaus nachvollziehen, dass es 2007 zum "Krieg der Sterne" bei den Silberpfeilen gekommen ist. Alonso habe von den britischen Medien viel Kritik zu hören bekommen, die nicht immer berechtigt gewesen sei: "Er bekommt in England schlechte Publicity, weil er gegen Lewis Hamilton gekämpft hat. So ist das immer in England", meinte Briatore.

"Er bekommt in England schlechte Publicity, weil er gegen Lewis Hamilton gekämpft hat." Flavio Briatore

Zu einer Fortsetzung des Streits werde es aber nicht kommen: "Es wird zwischen Fernando und Lewis dieses Jahr keine Probleme mehr geben, weil sie beide intelligent sind. Das Problem waren keine persönlichen Animositäten, sondern der Wettbewerb und die Tatsache, dass Fernando das Gefühl hatte, nicht gleich wie Hamilton behandelt zu werden. Für Fernando war es ein Problem des Teams, kein Problem mit Hamilton", so Briatore abschließend.