Alonso über das WM-Finale 2010

Durch eine falsche Strategie verloren Fernando Alonso und Ferrari im Vorjahr die WM - Verhältnis zu Witali Petrow hat sich wieder verbessert

(Motorsport-Total.com) - Bereits in seinem ersten Jahr bei Ferrari hatte Fernando Alonso die Chance, nach der Krone zu greifen. Zum Saisonfinale war er neben Mark Webber der große Titelaspirant. Am Ende kam es anders: Sebastian Vettel sicherte sich mit einem Sieg den Titel und wurde jüngster Weltmeister aller Zeiten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Ein Titel mit Ferrari ist für Fernando Alonso die zentrale Zielstellung für die Zukunft

Alonso und Webber wurden im Rennen vor allem von der Strategie eingebremst. Beide stoppten zu früh und blieben dann im Verkehr stecken. Der Ferrari-Pilot versuchte es mehrere Runden vergeblich, am Renault von Witali Petrow vorbeizukommen. Am Ende wurde der Spanier Siebter. Webber kam hinter ihm als Achter ins Ziel.

"Klar ist es sehr frustrierend, wenn dir kurz vor Ende das große Ziel noch aus den Händen gleitet", erklärt Alonso, der sichtlich enttäuscht war gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Ich sehe das Rennen als Weiterbildung an. In derselben Situation würden wir sicherlich einige Dinge anders machen. Wir haben uns zu sehr auf Webber konzentriert, zu wenig auf Sebastian Vettel. Als Webber in die Box kam, folgten wir ihm und Seb lachte sich vorne ins Fäustchen. Webber und ich hingen im Verkehr fest, er blieb lange mit alten Reifen draußen, gewann das Rennen und die WM."

"Montags trauerte ich noch, ab Dienstag gab es Testfahrten mit den neuen Pirelli-Reifen. Ab da war ich in Gedanken schon wieder in der neuen Saison", schildert Alonso, der 2010 immerhin Vizeweltmeister wurde. Nach dem Rennen schimpfte der emotionale Ferrari-Pilot lautstark gegen Petrow. Mittlerweile hat sich der Groll aufgelöst: "Ich bin nicht mehr wütend auf ihn, aber sein Verhalten war nicht besonders intelligent. Dabei geht es gar nicht so sehr darum, dass es das für mich entscheidende Rennen war, sondern dass er sich zu aggressiv wehrte."

"Ich würde das bei jedem anderen Rennen auch so sehen. Aber es ist seine Sache. Ich kenne meine Pappenheimer. Ich weiß, wer fair kämpft und wer unfair", merkt er an. Da es auch dieses Jahr wohl nichts mit dem Titel wird - Alonso hat 102 Zähler Rückstand - muss Ferrari wohl noch mindestens ein Jahr warten.

"Der dritte Titel ist sehr wichtig für mich. Ich werde hier nicht aufhören, bis ich mit Ferrari nicht noch einmal Weltmeister geworden bin", definiert Alonso kampfstark. "Wenn ich das bis 2016 (Alonsos Vertragsende; Anm. d. Red.) nicht geschafft habe? Dann bleibe ich eben doch wie Michael 20 Jahre
bis 2021!"