• 12.11.2015 20:23

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Alonso selbstkritisch: Champion im "Energiesparmodus"

Der Spanier glaubt nicht, dass er mit miserablem Auto als Fahrer den Unterschied gemacht hätte - Jenson Button hat das Jahr längst zu den Akten gelegt

(Motorsport-Total.com) - Zweimal Punkte in 17 Saisonrennen: Die Ausbeute würde manchen Formel-1-Neuling nicht hinter dem Ofen hervorlocken, einen zweimaligen Weltmeister umso weniger. Fernando Alonso glaubt, dass die Misere bei McLaren-Honda zu seiner persönlichen Schreckensbilanz beitrug, aber nicht alleiniger Grund war. Im Vorfeld des Brasilien-Grand-Prix zeigt sich der Spanier selbstkritisch. Ob er mit fahrerischen Galaleistungen für Ausreißer gesorgt hätte? "Nein, glaube ich nicht", wiegelt Alonso ab.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hatte zuletzt kaum gute Aussichten, wenn er ins Auto stieg Zoom

Wenn überhaupt, dann sei er nur mit wenigen Auftritten im letzten Saisondrittel zufrieden, meint der McLaren-Rückkehrer: "Mir sind vereinzelt gute Runden gelungen, wenn ich etwa an Q2 in Suzuka denke", so Alonso mit Blick auf den 14. Platz. "Das war eine Runde am Limit. Oder das Rennen in Austin bei schwierigen Bedingungen. Da hatte ich das Vertrauen, um richtig Druck zu machen." Dass ihn in den USA letztlich ein Defekt zurückwarf, war ein Sinnbild der Krise seines Teams.

Alonso glaubt trotz Verbesserung bei der Rennperformance nicht, dass das Schlimmste überstanden wäre und ist bezüglich der Zuverlässigkeit noch immer "besorgt", mit dem Gesamtfortschritt in Woking aber "glücklich". Die Perspektive sei rosig, weil Honda sich auf den Hosenboden setzen würde: "In Sachen Antrieb kommt noch einiges, aber wir müssen bis 2016 warten, denn unsere Philosophie wird sich etwas ändern", so Alonso. Dann soll es auch mit persönlichen Leistungen aufwärts gehen.

"Wenn man vorne mitfährt, ist man motivierter. Das hilft. Sonst bin ich im Energiesparmodus", gibt Alonso Einblick in sein Seelenleben. Teamkollege Jenson Button kommt mit der Situation klar, indem er das Jahr 2015 für sich abhakt. In Brasilien am kommenden Wochenende und beim Finale in Abu Dhabi will der Brite offenbar nur noch Testen: "Es geht nicht um Ergebnisse, sondern darum, unsere Erfahrungen für die kommende Saison zu machen", gibt Button die Marschrichtung vor.