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Alonso rechnet bereits: "Dürfen in WM 80 Punkte zurückfallen"
Fernando Alonso analysiert die aktuelle WM-Situation wie im Vorjahr anhand von Rechenspielen und lässt sich durch das Heimrennen nicht mehr unter Druck setzen
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonsos Affinität zu Zahlen und Rechenbeispielen ist bekannt. Im Vorjahr schätzte der Langzeit-WM-Leader die Lage nach jedem Rennen anhand der Punktezahl seines ersten Verfolgers neu ein und änderte seine Focus. Auch ieses Jahr geht es mit Zahlenspielen weiter. Alonso liegt derzeit in der WM-Wertung auf dem vierten Rang, 30 Zähler hinter Leader Sebastian Vettel. Er macht sich aber deswegen nicht die geringsten Sorgen, denn in den vergangenen Jahren hat sich immer wieder gezeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. "Selbst wenn wir 75 oder 80 Punkte zurück liegen, sollten wir zuversichtlich sein", gibt der Spanier in seinem Team die Marschroute vor. "Bis zu diesem Punkt."

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"Rechenkönig" Fernando Alonso: Gehen die Zahlenspiele zu seinen Gunsten aus? Zoom
Der Ferrari-Pilot untermauert seine Gedanken mit einem Beispiel: "Wir müssen nur schauen, wie sich Sebastian im Vorjahr gefangen hat. Er lag zur Sommerpause 43 Punkte hinter uns, in Austin in Texas hatte er schon die Führung übernommen - in fünf oder sechs Rennen kann man also 45 bis 50 Punkte aufholen, wenn man konstante Ergebnisse einfährt." Er erinnert sich auch an 2006: "Da lag ich 33 Punkte vor Michael (Schumacher, Anm.), was beim aktuellen Punktesystem 57 oder 80 Punkten entspricht. Er führte dann die Weltmeisterschaft in Suzuka zwei Rennen vor Schluss an."
Trotz WM-Rückstand voller Zuversicht
Im Vorjahr lag Alonso nach dem Überraschungssieg in Malaysia sogar kurz in der WM-Wertung in Front - dieses Jahr gelang ihm das noch nicht, dennoch ist er nun viel zuversichtlicher als 2012: "Im Vorjahr lagen wir ein bis eineinhalb Sekunden pro Runde hinter den Topteams. Vielleicht haben wir das Rennen in Malaysia mit Glück gewonnen, aber dieses Jahr haben wir zwei Rennen ohne Probleme beendet - wir wurden in Australien Zweiter und wir haben in China gewonnen. Daher sind meine Gefühlslage und unser Paket ganz etwas anderes. Das sorgt für Optimismus und Selbstvertrauen, dass wir eine gute Weltmeisterschaft haben können."
Im Vorjahr gelang es Alonso, sein zweites Heimrennen in Valencia zu gewinnen. Andere Piloten wie zum Beispiel Ayrton Senna oder Niki Lauda schienen zuhause oft von einem Fluch verfolgt und mussten bis zur Endphase ihrer Karriere warten, ehe sie das Heimspiel für sich entscheiden konnten. Der Ferrari-Star sieht das Rennen vor eigenem Publikum aber gelassen: "Es motiviert, wenn man zuhause fahren kann, und man gibt zehn Prozent mehr als normal, man achtet an diesem Wochenende auf jedes Detail - vom ersten Training über das Qualifying bis zum Rennen."
Kein Druck durch Heimrennen
Der Grund für diese Herangehensweise sei, dass man damit "sich selbst, das Team und die vielen Leute auf den Tribünen glücklich macht". Zusätzlichen Druck durch die Emotionen verspüre er durch die Erwartungshaltung aber nicht. "So geht es einem vielleicht im ersten Formel-1-Jahr", erklärt er. "Man macht sich Sorgen, ob man sich gut genug schlagen wird, weil alle hier herkommen, um einen zu unterstützen." Durch die guten Ergebnisse bei seinem Heimrennen sei dies aber nicht mehr der Fall.
Auch von der Tatsache, dass er nun endlich mit einem konkurrenzfähigen Ferrari beim Heimspiel antritt, lässt er sich nicht unter Druck setzen: "Bei den ersten vier Rennen fühlten wir uns sehr konkurrenzfähig, wir hatten das Gefühl, dass wir um Spitzenplätze kämpfen können, wenn es im Rennen keine Probleme gibt. Jetzt wünschen wir uns einfach ein sauberes Rennen ohne Probleme - wenn wir dann um den Sieg kämpfen können, dann wäre das schön. Wenn nicht, dann wollen wir so weit vorne wie möglich landen." Er freut sich, dass er dieses Rennwochenende "mit einer positiven Gefühlslage beginnen kann - nicht so defensiv, wie in meinen ersten drei Ferrari-Jahren".

