Rookies und die Formel 1: Einstand mit Hindernissen

Valtteri Bottas und Esteban Gutierrez erzählen, was den Sprung in die Formel 1 so schwierig macht, und wo die größten Unterschiede zu den Unterklassen liegen

(Motorsport-Total.com) - "Learning by doing" ist in diesem Jahr bei einem knappen Viertel des Starterfeldes der Königsklasse angebracht. Gleich fünf Rookies wurden 2013 ins kalte Wasser des Haifischbeckens Formel 1 geworfen und müssen sich schnellstmöglich zurechtfinden. Doch während es in den Unterklassen meistens Schritt für Schritt schwieriger wird, ist der Sprung von der GP2 oder der Renault-World-Series in die Formel 1 noch einmal gewaltig.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Esteban Gutierrez

Valtteri Bottas und Esteban Gutierrez mussten erfahren, wie schwierig die F1 ist Zoom

Noch größer war der Sprung für Valtteri Bottas. Der Finne kam als Vizemeister der GP3-Serie in die Königsklasse - auch wenn ein Jahr Vorbereitung dazwischen lag. Nach mittlerweile vier Rennen hat der Williams-Pilot gemerkt, wo die größten Unterschiede zur Spitze des Motorsports liegen: "Die längsten Rennen, die ich davor bestritt, waren in der Formel 3 dreißig Minuten oder so, und nun ist es mindestens eine Stunde und dreißig Minuten."

"Es ist also ein anderes Fahren und ein anderer Stil, das Setup einzustellen", so der Rookie weiter. "Man muss sich am gesamten Wochenende darauf fokussieren, die bestmögliche Einstellung für Qualifying und Rennen herauszuholen und einen Kompromiss zu finden." Doch auch von technischer Seite sei die Formel 1 viel komplizierter als alle anderen Rennserien, so Bottas. "Man muss sich auf jedes einzelne kleine Detail konzentrieren, wenn man sein Fahren und das Auto verbessern will."

Das sieht auch Esteban Gutierrez so. Der junge Mexikaner kam in diesem Jahr aus der GP2 und scheint bei Sauber noch ein paar Anlaufschwierigkeiten zu haben. "Einer der größten Unterschiede ist die Komplexität der Arbeit mit dem Team", sagt er. "Es gibt viel mehr Entwicklung, viel mehr Kommunikation und in dieser Beziehung muss man als Fahrer präziser sein." All das gelte es als junger Frischling noch zu lernen.


Fotos: Großer Preis von Spanien, Freitag


Dazu kommt eine gewisse Art von Druck, die von der anderen Atmosphäre und von der gestiegenen Medienaufmerksamkeit her rührt. "Viel mehr Leute verfolgen die Formel 1 und jeder schaut mehr auf die Details. Das ist eine interessante Erfahrung, aber das gehört zum Dasein eines Formel-1-Fahrers dazu", will sich Gutierrez nicht davon verrückt machen lassen. Und auch Bottas weiß, dass in der Formel 1 nicht alles von null auf hundert passiert: "Ich werde mit der Zeit mehr und mehr lernen und ich fühle, dass ich bei jedem Rennen besser und besser werde."