Alonso: "Ferrari ist dieses Jahr stärker als 2010"

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso wirkt derzeit etwas sprunghaft. Auf Durchhalte-Parolen folgen Töne der Enttäuschung. Vieles deutet darauf hin, dass der Doppel-Weltmeister selbst nicht so recht weiß, wie er seine Titelchancen nach dem mäßigen Auftakt in Melbourne einschätzen soll. "Wir hatten ein besseres Resultat erwartet", gibt der Spanier gegenüber der 'BBC' zu. "Wir hatten gehofft, dass wir um die Pole-Position und um den Sieg kämpfen würden, doch wir waren weit davon entfernt, mit Red Bull kämpfen zu können."

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Fernando Alonso wirkt nach der Ohrfeige beim Saisonauftakt verunsichert

Die Ernüchterung ist deshalb so groß, weil sich die Roten nach den Wintertests noch auf Augenhöhe mit dem Weltmeister-Team wähnten: "Im Winter waren wir viel näher bei Red Bull dran. Hoffentlich war Australien nur ein eigenartiges Rennen. Wir waren dort von unserem Tempo überrascht und müssen nun in den nächsten zwei, drei Rennen feststellen, ob wir wirklich so weit zurückliegen."

Melbourne keine Katastrophe?

In Sepang "braucht" das Team nun dringend "ein gutes Wochenende." Auch wenn Alonso die Besorgnis sichtlich anzumerken ist, will er das Ergebnis im Albert Park noch nicht überbewerten: "Wir waren in Australien nicht so schnell wie erwartet, doch es sind noch 18 Rennen vor uns. Wir sind Ferrari. Die Leute erwarten von uns sehr viel. Das ist eine gute Motivation, aber erzeugt auch zusätzlichen Druck. Wenn man Dritter oder Vierter wird, dann scheint es eine Katastrophe zu sein, aber ich stimme da nicht zu."

Der Ferrari-Star kann mit dem Ergebnis von Australien gut leben: "Nach dem, was wir in Australien gesehen haben, war das kein schlechtes Resultat. Wir müssen jetzt ruhig bleiben und unsere Arbeit machen - wir sind stark genug, um den Titel zu kämpfen."

Warum Ferrari dieses Jahr stärker ist

Im Vorjahr hielten die Roten den Titelkampf bis zum letzten Rennen offen - Alonso glaubt, dass sein Rennstall dieses Jahr noch stärker als 2010 aufgestellt ist: "Wir haben die Bereiche des Teams verbessert, in denen wir im Vergleich zur Konkurrenz Schwächen erkannten. Wir mussten uns in der Boxengasse verbessern und auch bei der Strategie waren wir im Nachteil."

Sein Fazit der leichten Umstrukturierung: "Das Team ist dieses Jahr stärker. Ob es dafür reicht, den Titel zu gewinnen, werden wir im November sehen. Ich bin aber glücklicher und zuversichtlicher als letztes Jahr." Dass man nun in Melbourne eine Ohrfeige erhielt, sei nur auf die starke Konkurrenz zurückzuführen, mit der sich Ferrari herumschlagen muss: "Wenn wir einen Fehler machen, dann merken wir, wie stark unsere Konkurrenz ist. Im Moment ist Red Bull so dominant wie 2010 - das ist immer noch die größte Herausforderung."