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Alles weiß in Japan: Pirelli erwartet Zweistoppstrategie

Reifenhersteller Pirelli spricht sich für eine Zweistoppstrategie im Grand Prix von Japan aus - Der Medium-Reifen gilt als besserer Rennreifen im Trockenen

(Motorsport-Total.com) - Sollte der Taifun doch noch nicht am Sonntag über Suzuka fegen, dann spricht sich der Formel-1-Reifenlieferant Pirelli in einer Empfehlung für eine Zweistoppstrategie aus. Pirelli-Chef Paul Hembery glaubt, dass der Leistungsunterschied der beiden Mischungen - medium und hart - beim Grand Prix von Japan nicht so gravierend ausfallen wird: "Der Unterschied der beiden Reifenmischungen ist leicht gesunken, aber der Medium-Reifen ist erwartungsgemäß immer noch der Rennreifen - angenommen es regnet nicht."

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Weiß oder orange? In Suzuka wird man vor allem den weißen Medium-Reifen sehen Zoom

Hembery beziffert den Unterschied der beiden Mischungen auf 0,8 Sekunden. "Verschiedene Teams hatten verschiedene Abnutzungen des weicheren Reifens. Mercedes sieht in allen Leistungsaspekten gut aus. Sie werden hier im Rennen sehr stark sein", so der Brite. Das Mercedes-Team hat für das Rennen am Sonntag außerdem noch einen Reifenjoker in der Hand, denn Nico Rosberg und Lewis Hamilton haben beide als einzige Fahrer einen zusätzlichen frischen Satz der Medium-Reifen zur Verfügung. Diesen haben sie sich im Q2 des Qualifyings aufgespart.

Hembery kann sich durchaus vorstellen, dass vereinzelt Teams auf eine alternative Strategie umsteigen. "Es wird ein Zweistopp-, vielleicht auch Dreistopp-Rennen werden; es gibt nur einen sehr geringen Unterschied zwischen den beiden Strategien."

Hembery: Bei Regen wird abgebrochen

"In trockenen Bedingungen kann es auch eher eine Dreistoppstrategie werden, wenn sie sehen, dass die Reifen schneller abbauen, als in den Freien Trainings." Dafür gebe es mehrere Gründe: "Das kann passieren, wenn man mehr Sprit an Board hat, sich verteidigen muss oder angreift."

Der Regen macht Hembery keine Sorgen, denn sollte dieser zu stark werden, geht er von einem Rennabbruch aus. "Sie werden nicht fahren, wenn der Regen zu stark wird. Die Sicht wird dann auch ein Thema, bei starkem Regen kann man nichts mehr sehen. Es wird dann zu einem Sicherheitsproblem."

Vorerst geht man also bei Pirelli von trockenen Bedingungen aus. Dann würde die ideale Strategie wie folgt aussehen: der erste Abschnitt wird mit dem Medium-Reifen gefahren, in Runde 22 folgt der erste Boxenstopp, wobei wieder die weichere Mischung aufgezogen wird. Dann folgt der zweite und zugleich letzte Stopp in Runde 42 auf die härtere Mischung.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Japan

Auch eine Dreistoppstrategie ist laut Pirelli denkbar. Dann würde man ebenfalls auf dem Medium-Pneu starten, in Runde 18 und Runde 33 zur Box kommen, um wieder die weichere Mischung aufzuziehen und schlussendlich in Runde 47 von insgesamt 53 Runden den härteren Reifen wählen. Laut Berechnungen der Italiener wäre die zweite Variante allerdings um sieben Sekunden langsamer.