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50.000 strömen nach "Mini-Monaco"
Stuttgart im Formel-1-Fieber: Über 50.000 Fans wollten Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen in ihren Formel-1-Autos sehen
(Motorsport-Total.com/sid) - Knapp 1800 PS auf 800 Meter, 50.000 Zuschauer und ein Duell zwischen Ralf Schumacher und WM-Spitzenreiter Kimi Räikkönen: Beim ersten "Großen Preis von Stuttgart" wehte ein Hauch von Monte Carlo durch die Straßen, als die zwei Formel-1-Boliden mit der Lautstärke zweier startender Düsenjets ihre Runden drehten.

© HP
Formel-1-Fieber in Stuttgart: Auch Ralf Schumacher fuhr Demo-Runden
"Das war eine ideale Vorbereitung auf die engen Straßen von Monte Carlo am kommenden Wochenende", meinte Ralf Schumacher nach dem Showrennen durch die Schwabenmetropole anlässlich des 100-jährigen Bestehens des ADAC. Einziger Wermutstropfen für den 27-Jährigen: "Ich konnte nur bis auf 180 Stundenkilometer
beschleunigen und kam nicht über den zweiten Gang hinaus."
Die Fans in Mini-Monaco jedenfalls waren beeindruckt von der bislang einmaligen Demonstration der Pferdestärken. Ralf Schumacher zeigte sich von der Gastfreundschaft der Schwaben beeindruckt. Ausgerechnet auf der Mercedes-"Hausstrecke" am Schlossplatz bereiteten die Stuttgarter dem berühmten "Gegenspieler" ein Heimspiel.
Von den Gerüchten um eine Zukunft im Silberpfeil will der Wahl-Salzburger aber vorerst nichts wissen. "Ich habe bei
BMW-Williams noch einen Vertrag bis 2004", betonte Schumacher, relativierte aber: "Wir hören uns sicherlich um." Schumachers Manager Willi Weber möchte nichts ausschließen: "BMW-Williams muss wieder auf den Erfolgspfad zurückfinden. Wenn es bei einzelnen Vertragspunkten keine Übereinstimmungen gibt, muss
man die Konsequenzen ziehen", sagte er dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Der herzliche Empfang und die Aufmunterungen wirkten wie Balsam auf die Rennfahrerseele von Ralf Schumacher, zumal der Druck vor dem Großen Preis von Monaco enorm groß ist. "Die nächsten zwei Monate sind entscheidend, da müssen wir wieder den Anschluss finden", forderte Schumacher, hat aber die Hoffnung auf seinen ersten WM-Titel bereits aufgegeben: "Ich denke nicht, dass wir in diesem Jahr um die WM fahren können. Wir müssen erstmal wieder um Siege fahren, und das tun wir im Moment nicht."
Ab Dienstag bereitet sich "Schumi II", derzeit Sechster in der WM-Fahrerwertung, an der Cote d Azur intensiv auf den siebten Grand Prix des Jahres vor. Die Stuttgarter aber genossen bereits am Wochenende ihre monegassische Traumwelt. Im Grand Cafe tranken die Damen und Herren im Dunstkreis von Schumacher, Räikkönen & Co. genüsslich Sekt, wenige Meter weiter erfreuten sich Familien mit Kleinkindern ganz ohne Ohrenschutz am Megalärm der Boliden.
"Es war das erste Mal, dass zwei aktuelle Formel-1-Fahrer auf so einen Stadtkurs gegangen sind. Das Publikum hat dieses Spektakel voll angenommen", bilanzierte Reimund Elbe, Leiter der ADAC-Öffentlichkeitsarbeit. Und Ralf Schumacher machte den Schwaben sogar Hoffnung auf mehr Monaco: "Wenn die Straßen ausgebaut werden, könnte in Stuttgart bald ein Grand Prix stattfinden", meinte der Kerpener scherzhaft.
Indes steht die Renn-Premiere des neuen "Silberpfeils" von McLaren-Mercedes MP4-18 weiter in den Sternen. "Der Nürburgring wäre die früheste Möglichkeit. Ein oder zwei Rennen später erscheint aber realistischer", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug am Sonntag dem 'sid'. Das neue Auto soll erst dann zum Einsatz kommen, wenn es "schneller und mindestens genauso zuverlässig" wie sein Vorgänger ist.

