Pirellis ungewisse Formel-1-Zukunft: "Bizarre Situation"

Paul Hembery wundert sich weiter, warum Pirelli keinen Vertrag für 2014 in der Tasche hat, die Daten an die Teams müssen aber jetzt später übermittelt werden

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaten klagt Pirelli darüber, noch keinen Vertrag als offizieller Formel-1-Reifenausrüster für die Saison 2014 und darüber hinaus in der Tasche zu haben. Nach wie vor gibt es in dieser Angelegenheit wenig Bewegung. Zuletzt machten sogar Gerüchte über eine Bekanntgabe von Konkurrent Michelin die Runde, sich an einer FIA-Ausschreibung beteiligen zu wollen - diese blieb aber dann aus. Für Pirelli geht das Warten also weiter.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Pirellis Motorsportchef Paul Hembery muss sich weiter in Geduld üben Zoom

Ein kurioser Aspekt des Themas ist, dass man bereits den Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone über die Rennstrecken-Werbung für die kommenden Jahre in der Tasche hat. Auch Pirellis Motorsportchef Paul Hembery wudert sich gegenüber 'ESPN' über den Status quo: "Wir befinden uns wirklich in einer bizarren Situation. Wir haben mit den meisten beteiligten Leuten Einigungen erzielt, es gibt keinen wirklich geklärten Ablauf, aber wir machen Verträge mit den Teams, wir haben einen Vertrag mit dem Promoter, wir arbeiten an der Saison 2014."

Die FIA hat sich laut Sportlichem Reglement dazu verpflichtet, den neuen Reifenhersteller mittels Ausschreibung zu ermitteln - dazu kommt, dass FIA-Boss Jean Todt seine Landsleute gegenüber Pirelli favorisieren würde. Bereits einmal verlor er ein diesbezügliches Kräftemessen gegen Formel-1-Boss Ecclestone, der die Italiener unterstützte. Jetzt lässt der Franzose Pirelli zappeln.

Dem aktuellen Reifenausrüster bleibt daher nichts anderes übrig, als davon auszugehen, auch 2014 die Pneus für die Formel 1 zu liefern, schließlich erfordern die neuen Turbomotoren andere Reifencharakteristika - diese müssen den Teams bald mitgeteilt werden, da sich diese bereits mitten im Entwicklungsprozess für 2014 befinden.

Zuletzt erwirkte man aber zumindest eine Verschiebung der Übermittlungsfrist um einen Monat von 1. September auf 1. Oktober. "Wir haben dadurch ein paar zusätzliche Wochen gewonnen", atmet Hembery auf. "Darauf haben wir uns vor ein paar Wochen bei einem Treffen mit den Teams in Deutschland geeinigt."