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Neuzulassungen Juli 2024: Elektroautos brechen ein
Die Nachfrage nach neuen Elektroautos in Deutschland ist derzeit auf Talfahrt: Im Juli 2024 verzeichnete man ein Minus von fast 37 Prozent
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen lag im Juli 2024 laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bei 238.263 Einheiten und damit um minus 2,1 % unter dem Wert des Vorjahresmonats. Für die ersten sieben Monate ist noch ein Zuwachs von 4,3 % zu verzeichnen.
© Motor1.com Deutschland
VW ID.3 (2024): Das Exterieur Zoom
Mit minus 36,8 % brach die Zahl der rein batterieelektrisch betriebenen Pkw (BEV) regelrecht ein. Innerhalb der ersten sieben Monate lag der Rückgang bei minus 20,1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Plug-in-Hybriden war im Juli mit plus 3,2 % ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. Im bisherigen Jahresverlauf steht ein Zuwachs von 11,7 % gegenüber dem Vorjahr. Leichte Zuwächse gab es im Juli bei Diesel-Pkw (plus 1,4 %) und bei Benzinern (plus 0,1 %).
Das ergeben Analysen des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und des Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Angesichts des anhaltend starken Rückgangs bei den batterieelektrischen Fahrzeugen warnt VDIK-Präsident Lohscheller vor dem Aufbau neuer Handelshemmnisse:
"Sollten BEVs durch die Einführung von zusätzlichen Zöllen in Zukunft deutlich teurer werden, bedeutet das einen erneuten Rückschritt für den Hochlauf der Elektromobilität. Der Wunsch nach bezahlbarer Elektromobilität in Deutschland und das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen BEVs bis 2030 wird dann unerreichbar. Dabei wollen Kunden Elektroautos aus internationaler Produktion: Laut der Puls-Studie "Made in Germany" sind zwei Drittel der Autokäufer der Meinung, dass die besten E-Autos von internationalen Herstellern gebaut werden."
Einerseits hatte der Juli 2024 zwar zwei Arbeitstage mehr als Vorjahresmonat. Auf der anderen Seite wird der Marktrückgang im aktuellen Monat auch durch einen Sondereffekt im Juni geprägt: Aufgrund der Implementierung von neuen EU-Typgenehmigungsverordnungen zum 7. Juli 2024 waren im Juni einige Neuzulassungen vorgezogen worden, die dem Markt im Juli nun fehlen. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 wurden insgesamt 1.709.904 Pkw neu zugelassen, was einem Anstieg um 4,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.
Durch den Wegfall der BEV-Kaufprämie für gewerbliche Kunden ab September 2023 hatte sich der Markt für rein batterieelektrische Pkw insbesondere im August, aber in geringerem Maße auch in den Vormonaten, im historischen Vergleich überdurchschnittlich gut entwickelt. Der Anteil der BEV an den Gesamtzulassungen lag im Juli 2024 bei 12,9 Prozent, während er im Juli des vergangenen Jahres noch 20,0 Prozent betrug. Seit Anfang des Jahres beläuft sich die Zahl der BEV-Neuzulassungen auf 214.887 Pkw (-20,1 Prozent).
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"Der BEV-Auftragseingang von Privatkunden ist zurzeit extrem schwach. Daher sehen wir keine Signale, dass sich die Situation bei den Zulassungen ändert", so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn, Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. "Das bestätigen auch die Ergebnisse unserer Umfrage im Autohandel von Anfang Juni, in der 91 Prozent der befragten Autohäuser die Bestellsituation bei BEV von Privatkunden im weiteren Jahresverlauf als "sehr schlecht" (63 %) oder "schlecht" (28 %) einschätzen. Bei gewerblichen Kunden ist die Situation etwas besser, weil viele Betriebe so ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen."
Zu vermuten ist auch, dass insbesondere private Kunden auf günstige Elektroautos im Segment von 25.000 Euro und darunter warten. Beispiele sind der Citroen e-C3, der Fiat Grande Panda oder der Hyundai Inster. Dennoch dürfte die derzeitige Flaute seitens der Hersteller und Händler zu besonderen Angeboten führen. 99-Euro-Leasing ohne Anzahlung? Denkbar. Die nächsten Monate werden es zeigen.
Der Gebrauchtwagenmarkt legte im Juli wieder zu. Mit rund 592.000 Besitzumschreibungen lag der Wert um plus 15,8 % deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wechselten rund 3,857 Mio. Pkw die Besitzer, das waren 9,7 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Quelle: ZDK, VDIK
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