• 25.06.2021 12:41

  • von Roland Hildebrandt

BMW M wird elektrisch (aber nur ein wenig)

Mit dem i4 und dem iX fährt BMW elektrisch in die Zukunft, auch der Buchstabe M bleibt davon nicht verschont - Kommt noch ein echter Strom-M?

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Den 2. Juli 2021 werden sich BMW-Historiker merken: An diesem Tag hat die Marke zeitgleich alles zum neuen iX und i4 bekanntgegeben. Die Elektro-Offensive für die 2020er-Jahre ist gestartet und auch der Buchstabe M bleibt davon nicht verschont. Ein "echter M" unter Strom lässt aber noch auf sich warten.

Zunächst einmal kommt im November 2021 der i4 50M als Topmodell der Baureihe auf den Markt. Der Hersteller selbst spricht vom "ersten rein elektrischen BMW M Automobil". Der BMW i4 M50 wird von zwei Elektromotoren mit 190 kW (258 PS) an der Vorder- und 230 kW (313 PS) an der Hinterachse angetrieben, die gemeinsam eine System-Höchstleistung von 400 kW (544 PS) mobilisieren.

Zum Vergleich: Im M4 Competition sind es "nur" 510 PS. Der elektrische Allradantrieb des Topmodells ermöglicht eine besonders schnelle und präzise Anpassung des Antriebsmoments.

Der Performance-Charakter des BMW M Automobils wird darüber hinaus durch eine modellspezifische, vom Fahrer bei Bedarf aktivierbare Boost-Funktion unterstützt. Sie steht beim Fahren im Modus SPORT zur Verfügung und entfesselt die für besonders dynamische Beschleunigungsmanöver nutzbare Maximalleistung der beiden Motoren.

BMW-Chef Oliver Zipse am i4 M50i und dem iX

BMW-Chef Oliver Zipse am i4 M50i und dem iX Zoom

Der Sport-Boost hebt die Systemantriebsleistung für mehr als zehn Sekunden um 50 kW (68 PS) auf den Höchstwert von 400 kW (544 PS). Gleichzeitig steigt das Systemdrehmoment um 65 Nm auf 795 Nm an. Begleitet wird der rasante Spurt von einem "emotionsstarken und M spezifischen" Antriebssound.

Unter Ausnutzung des Sport-Boost beschleunigt der BMW i4 M50 in 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Für einen maximalen Leistungsabruf in besonders performance-orientierten Fahrsituationen kann der Sport-Boost bei entsprechendem Ladezustand der Hochvoltbatterie auch mehrfach hintereinander abgerufen werden. Ein im Stil einer Füllstandsanzeige gestaltetes grafisches Symbol im Instrumentenkombi weist den Fahrer bei jedem Beschleunigungsmanöver auf den Umfang und die Dauer der Verfügbarkeit der Zusatzleistung hin.

Die elektronisch limitierte Höchstgeschwindigkeit des BMW i4 M50 beträgt 225 km/h. Um einen optimal schnellen Start aus dem Stand sicherzustellen, ist im BMW i4 M50 die eLaunchControl abrufbar. Aktiviert wird diese im Sport oder SportBoost Modus, mit gedrücktem Bremspedal und durchgetretenem Fahrpedal. Dabei spannen sich beide Antriebseinheiten maximal vor, was sich fühlbar über Vibrationen im Fahrzeug bemerkbar macht. Beim Loslassen der Bremse werden maximale Leistung und Drehmoment freigegeben.

BMW i4 M50 (2021)

BMW i4 M50 (2021) Zoom

Die modellspezifisch konzipierte Batterie setzt sich aus vier Modulen mit jeweils 72 Zellen und drei Modulen mit jeweils 12 Zellen zusammen. Gemeinsam stellen sie einen Netto-Energiegehalt von 80,7 kWh zur Verfügung (Brutto-Energiegehalt: 83,9 kWh). Damit kommt der BMW i4 M50 auf eine im Testzyklus WLTP ermittelte Reichweite von bis zu 510 Kilometern. Wie sich der der i4 M50 fährt, lesen Sie hier.

So fährt M in die Zukunft:

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Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Modellprogramm zudem um den BMW iX M60 (Stromverbrauch kombiniert gemäß WLTP: 21,6 kWh/100 km) ergänzt, der mit einer Höchstleistung von prognostiziert mehr als 440 kW (600 PS) für besonders sportliche Performance beim rein elektrischen Fahren sorgen soll.

Wird es irgendwann ein reines M-Modell unter Strom geben, etwa einen iM4? Auszuschließen ist das nicht. Aber vielleicht setzt die M GmbH ja auf einen elektrischen Supersportwagen, um an ihre Anfänge mit dem M1 zu erinnern.

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