Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Bourdais: Einstige Schwäche als Trumpfkarte?
Sebastien Bourdais mahnt seine Teamkollegen, dieses Jahr nicht zu viel zu riskieren - Offenbar hat er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt
(Motorsport-Total.com) - Dieser Mann hat seine Lektion gelernt: Sebastien Bourdais mahnt sein Team am Tag vor dem 24-Stunden-Klassiker in Le Mans, im engen Duell gegen Audi kühlen Kopf zu bewahren. "Die Versuchung wird da sein, in das Rennen einzugreifen, Überholmanöver zu versuchen", glaubt der Peugeot-Pilot, der gemeinsam mit Pedro Lamy und Simon Pagenaud im Auto mit der Nummer neun sitzt, gegenüber 'Autosport'. "Es wird aber entscheidend sein, das zu vermeiden und es nicht zu übertreiben."

© xpb.cc
Sebastien Bourdais erinnert sich an die schmerzliche Niederlage 2009
Der Mann aus Le Mans musste 2009 zusehen, wie Alex Wurz, David Brabham und Marc Gene Peugeot den Sieg schenkten - das Trio hatte vor dem Rennen beschlossen, nicht wie wild über die Randsteine zu räubern und das Auto so gut wie möglich zu schonen. Bourdais und seine damaligen Teampartner Stephane Sarrazin und Franck Montagny waren weniger geduldig - regelmäßig mussten sie aufgrund ihrer aggressiven Fahrweise die Splitter wechseln lassen. Durch die langen Stopps konnten sie so von ihren starken Rundenzeiten kaum profitieren.
Bourdais will die Randsteine meiden
Bourdais glaubt nicht, dass man mit einem sorgfältigen Fahrstil den Motor schonen kann: "Heutzutage gibt es bei diesen Autos selten Probleme. Bei den Ausdauertests gehen wir viel härter mit den Autos um als in Le Mans. Sie finden bei sehr harten Bedingungen statt - sehr hohe Temperaturen, dann sehr niedrige Temperaturen, mit größeren Restriktoren, um den Arbeitszyklus noch zu verschärfen."
Dennoch gibt es laut dem ehemaligen Formel-1-Piloten Möglichkeiten, Problemen aus dem Weg zu gehen: "Als Fahrer kann man nicht viel tun, um den Antriebsstrang, Motor und Getriebe zu beschädigen. Es hängt mehr damit zusammen, wie man die Autos behandelt. Man kann zum Beispiel verrückte Dinge mit den Randsteinen machen und ähnliche Dinge. Man setzt sich damit der Gefahr aus, dass die Aufhängung kaputt geht. Das meinte ich damit, dass wir uns in der Anfangsphase nicht verrückt machen lassen dürfen, wenn es eng zugehen wird und wir alle innerhalb einer Runde fahren werden."
Sieg 2011 mehr wert?
Bourdais konkretisiert sein Vorhaben: "Am Ende wird es darauf ankommen, sich nicht zu sehr aus der Ruhe bringen zu lassen. Es passiert leicht, dass man in einen Kampf verwickelt wird und deine Nase an einem Ort ist, wo man besser keinen Fehler machen sollte, denn das würde dafür sorgen, dass man das Rennen nicht gewinnt. Es wird darauf ankommen, in der Gruppe zu bleiben, aber nicht alles zu geben."
Vielleicht gelingt es diesmal dem Lokalmatador, bei seinem Heimrennen am Ende die Nase vorne zu haben. Schon jetzt meint er jedenfalls, dass der Sieg in diesem Jahr mehr wert sein wird, als in der Vergangenheit. "Das wird wahrscheinlich das engste Le Mans, das wir jemals hatten. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Aus Fahrersicht würde es mit Sicherheit mehr bedeuten, diesmal zu gewinnen."

