Panis: Rücktritt nach Le-Mans-Sieg?

Der Franzose Olivier Panis gewann 1996 das Chaosrennen der Formel 1 in Monaco und denkt, dass ein Sieg in Le Mans seine Karriere komplettieren würde

(Motorsport-Total.com) - Ein Sieg in Le Mans wäre für Olivier Panis die Krönung seiner Karriere. Der Oreca-Pilot gewann mit seinem Peugeot-Prototyp bereits in Sebring und erklärt gegenüber 'Crash.net', was dem voraus ging: "Ich habe mir Ende letzten Jahres einige Fragen gestellt. Ich hatte einige Diskussionen mit Hugues (de Chaunac, Oreca-Gründer; Anm. d. Red.) um sicher zu sein, was wir dieses Jahr tun können. Was er sagte war sehr klar. Deswegen entschied ich mich, bei Oreca weiterzumachen und denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe weil wir in Sebring gewinnen konnten."

Titel-Bild zur News: Olivier Panis, Loic Duval

Ein Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans könnte Olivier Panis zum Rücktritt bewegen

"Das Auto was wir haben ist sehr gut", ist sich der ehemalige Formel-1-Pilot sicher. "Aber die Gleichheit in Sachen Performance ist nicht perfekt, denke ich. Wir müssen bedenken, dass Audi und Peugeot neue mitbringen. Die Aerodynamik ist effizienter, vor allem geradeaus. Da verlieren wir am meisten. Aber die 24 Stunden von Le Mans sind ein langes Rennen. Wir sind sehr glücklich mit dem, was wir tun. Lasst uns abwarten und sehen."

Olivier Panis

Olivier Panis gilt als ruhiger Zeitgenosse und genießt große Beliebtheit Zoom

Nach dem Sieg in Sebring war Panis überglücklich: "Das war ein fantastisches Rennen für mich und das Team, mehr oder weniger wie der Sieg in Monaco. Ich war sehr glücklich über den Sieg. Aber es ist eine andere Philosophie. Sebring war mit meinen beiden Teamkollegen ein Team-Erfolg. Das war anders als Monaco. Nichtsdestotrotz war es ein Triumph und ich freu mich riesig auf die 24 Stunden von Le Mans."

"In der Qualifikation sind wir aus der Sicht der Performance etwas zurück, das wissen wir", merkt der Oreca-Pilot an, gibt sich aber dennoch kämpferisch: "Ich denke, dass wir die Lücke schließen können. Wir haben nicht viel Reifenverschleiß und mehr Abtrieb. Ich genieße es, mit dem Oreca-Team und dem Peugeot 908 hier zu sein, auch wenn es ein Vorjahresauto ist. Ich denke, wir haben ein gutes Auto für den Kampf mit den zwei Herstellern."

Für seine Teamkollegen Nicolas Lapierre und Loic Duval hat Panis nur Lob übrig: "Nicolas und Loic sind zwei sehr schnelle Fahrer. Wenn ich Team-Manager wäre, würde ich beide beschäftigen. Für mich sind sie mit einigen anderen die Zukunft des Langstrecken-Rennsports. Sie erstaunen mich jederzeit und ich bin sehr glücklich, neben ihnen zu fahren. Natürlich bringen sie mich an mein Limit, aber das genieße ich."

Für seine Teamkollegen hat Olivier Panis viel Lob und Zustimmung übrig Zoom

Nach einem möglichen Erfolg in Le Mans würde der im Fahrerlage sehr beliebte Franzose sogar einen Rückzug in Betracht ziehen: "Ich denke, das wäre das Ende meine Karriere. Monaco, Le Mans und Sebring zu gewinnen, ich glaube, ich würde aufhören und meinen jungen Teamkollegen folgen und einfach alles genießen. Es wäre ein Traum für uns, in Le Mans zu gewinnen."

Für die Zukunft gibt es noch keine genauen Pläne bei Panis: "Ich muss bist zum Saisonende abwarten und werde dann entscheiden, was ich nächstes Jahr machen werde. Eine Weltmeisterschaft im Langstreckensport ist eine ziemlich gute Idee. Ich liebe die Prototypen und habe Spaß. Wir werden sehen, was nächstes Jahr passiert", erklärt Panis entspannt.

Sein Sohn Aurelien fährt seit diesem Jahr in der Auto-Sport-Academy-Serie und fuhr dort schon respektable Ergebnisse ein."Es ist sehr schlecht für mein Herz", scherzt Panis, der als Vater sehr besorgt ist. "Aber er mag es und ist sehr motiviert. Ich bin mir sicher, dass ich mein Bestes gebe, um ihm zu helfen. Ich bin natürlich sein Vater, aber ich denke, dass er ein gutes Potenzial hat. Nach drei Rennen hat er ein Podium in Pau und kommt gut zurecht. Wir werden am Ende der Saison sehen, was wir nächstes Jahr machen, entweder Formel Renault oder ein zweites Jahr in der Auto-Sport-Academy-Serie. Wir wissen es aktuell noch nicht."