Nach Le-Mans-Disqualifikation: Ferrari reagiert und bestreitet möglichen Vorteil
Ferrari hat nach der Disqualifikation des viertplatzierten 499P #50 in Le Mans ein Statement veröffentlicht - Die Italiener bestreiten, einen Vorteil gehabt zu haben
(Motorsport-Total.com) - Wenige Stunden, nachdem die Disqualifikation des Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen) bei den 24 Stunden von Le Mans 2025 offiziell bestätigt wurde, hat sich Ferrari in einem Statement dazu geäußert. Die Italiener bestreiten, durch die festgestellte Unregelmäßigkeit einen Wettbewerbsvorteil erlangt zu haben.

© Alexander Trienitz
Der Ferrari #50 wurde nach dem 24h-Rennen in Le Mans disqualifiziert Zoom
Der ursprünglich viertplatzierte Ferrari #50 war am Dienstagmorgen offiziell aus der Wertung genommen worden, nachdem bei der technischen Nachkontrolle festgestellt wurde, dass insgesamt vier Schrauben an der zentralen Halterung des Heckflügels fehlten.
In der Folge bestand das Fahrzeug auch den vorgeschriebenen Belastungstest für den Heckflügel nicht mehr: Statt der maximal zulässigen Verformung von 15 Millimetern stellten die technischen Kommissare eine Durchbiegung von 52 Millimetern fest.
Laut Urteilsbegründung führte der dadurch flexiblere Heckflügel zu geringerem Luftwiderstand und somit zu einer verbesserten Performance. Diese Einschätzung stützt sich auch auf die Datenanalyse: Der Ferrari #50 erreichte seine Höchstgeschwindigkeit kurz vor dem Ende des Rennens, in der 380. von insgesamt 387 Runden.
Ferrari bestreitet Vorwurf des Wettbewerbsvorteils
Die Rennleitung wertete dies als unerlaubten Vorteil, der letztlich zur Disqualifikation führte. Ferrari widerspricht dieser Darstellung und erklärt, dass "die angegebene Höchstgeschwindigkeit während der letzten sieben Runden erreicht wurde, als der Ferrari im Windschatten seines Schwesterfahrzeugs unterwegs war."

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Der fehlerhafte Heckflügel ist Ferrari beim letzten Stopp aufgefallen Zoom
Dass sich die Schrauben am Heckflügels in der Schlussphase des Rennens gelöst hatte, sei Ferrari durchaus bekannt gewesen. Allerdings, so heißt es im offiziellen Statement der Italiener, fehlte beim letzten Boxenstopp lediglich eine der vier Schrauben.
"Wie die Rennkommissare berichteten, bemerkte ein Mechaniker des Ferrari-Teams AF Corse während des letzten Boxenstopps des Fahrzeugs mit der Nummer 50 am Sonntag, den 15. Juni um 15:23 Uhr, dass eine der Schrauben, die die zentrale hintere Flügelhalterung sichern, fehlte."
Flexibler Heckflügel brachte keinen Leistungsvorteil
"Aufgrund der Konstruktion des Bauteils beeinträchtigte das Fehlen einer oder mehrerer dieser Schrauben in keiner Weise die Sicherheit des Fahrzeugs. Der spätere Verlust der restlichen Schrauben in den letzten 37 Rennminuten brachte weder einen Leistungsvorteil noch beeinflusste er die Endplatzierung."
Ferrari zeigte sich überrascht von der Entscheidung der Sportkommissare, bekräftigte jedoch gleichzeitig das uneingeschränkte Vertrauen in die Professionalität und Integrität des eigenen Teams, in die ergriffenen Maßnahmen sowie in die Einhaltung des technischen Reglements der Langstrecken-WM. Man konzentriere sich nun das nächste Rennen in Brasilien.
Trotz der Disqualifikation behauptet Ferrari die Führung in der Herstellerwertung. In der Fahrer-WM liegen Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi mit 105 Punkten an der Spitze, gefolgt von Yifei Ye, Robert Kubica und Phil Hanson mit 89 Zählern. Den dritten Rang belegen Antonio Fuoco, Miguel Molina und Niklas Nielsen.


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