• 08.05.2011 13:05

  • von Roman Wittemeier

Oreca: Defekt verhindert ein besseres Ergebnis

Nach dem Sensationssieg von Sebring landete Oreca beim zweiten ILMC-Lauf in Spa-Francorchamps unsanft auf dem Boden: Platz zehn nach Technikproblemen

(Motorsport-Total.com) - Oreca ist die sensationelle Führung in der Teamwertung des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) nach dem zweiten Lauf des Jahres wieder los. Die französische Privatmannschaft kam in Spa-Francorchamps nur auf Platz zehn, fiel in der ILMC-Wertung somit hinter die Werksmannschaften von Peugeot und Audi zurück. Diese Tatsache nimmt man bei Oreca gelassen zur Kenntnis.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis, Loic Duval und Nicolas Lapierre fuhren auf Platz zehn

Ein weiterer Erfolg wie in Sebring lag beim zweiten Lauf des Jahres nie im Rahmen des Möglichen. Die Teams von Audi und Peugeot waren bereits im ernsthaften Le-Mans-Betrieb unterwegs, ließen allen anderen keine Chance. Unter diesen Voraussetzungen hätte Oreca mit dem alten Peugeot 908 HDi FAP kaum das Podest erreichen können - wohl aber mehr als Platz zehn, der nun zu Buche steht.

Startfahrer Loic Duval hatte die Werksautos ziehen lassen, sicherte jedoch den siebten Platz hinter den jeweils drei Autos von Audi und Peugeot ab. "Ich habe beim Start leider zwei Positionen verloren. Zu Beginn war das Auto schwierig zu fahren, später wurde es besser", berichtet Duval. Der Franzose musste seinen Einsatz etwas zu früh abbrechen, weil am 908 ein Problem mit der Treibstoffpumpe diagnostiziert wurde.

Olivier Panis musste lange warten, bis der Wagen für seinen Doppelstint wieder einsatzbereit war. Der Ex-Formel-1-Rennsieger in Diensten von Oreca ging schließlich mit sieben Runden Rückstand auf die Strecke - Platz 46. Panis gab Vollgas, wuchtete sich konsequent durch das dichte Feld, legte zwischendurch einen Dreher auf die Bahn. "Ein Kontakt mit einem Konkurrenten. So etwas kann passieren", sagt Panis.

Viel Zeit verlor der Monaco-Grand-Prix-Sieger von 1996 nicht. Er übergab das Auto schließlich auf Position 20 an Nicolas Lapierre. "Die Werksautos von Audi und Peugeot hätten wir ohnehin nicht packen, aber vielleicht etwas mehr Druck machen können. Weil bei denen auch Probleme auftraten, hätten wir vielleicht sogar auf Platz fünf kommen können. Dennoch: Wir müssen uns für unsere Leistung sicherlich nicht schämen."


Fotos: LMS in Spa-Francorchamps


Am Ende setzte Duval die Aufholjagd fort, wurde letztlich als Zehnter gewertet. "Das Ergebnis ist frustrierend", so Oreca-Boss Hugues de Chaunac. "Fahrer und Team haben gut gearbeitet, aber die Technik nicht ganz so. Zuverlässigkeit ist immer der Schlüssel. Das war in Sebring so und in Spa natürlich auch. Nur wenn es in Le Mans in allen Bereichen perfekt läuft, dann können wir dort eine wichtige Rolle spielen."

"Wir haben in Spa unser Ziel nur zur Hälfte erreicht. Wir haben das Auto heil gelassen, das war wichtig", sagt Technikchef David Floury. "Ohne unser Technikproblem hätten wir aber Fünfter - vielleicht sogar Vierter - werden können. Von unserer Seite Gratulation an Peugeot, die einen tollen Doppelsieg errungen haben. Auch an TDS und Boutsen, die mit unseren Oreca03-LMP2-Autos erfolgreich waren."