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Wurz: "Le Mans gewinnst du nicht, es lässt gewinnen"

Alex Wurz erklärt, warum der Spa-Triumph nicht überbewertet werden darf und in welchen Bereichen Audi und Peugeot ihre Vorteile haben

(Motorsport-Total.com) - Der Österreicher Alex Wurz möchte dieses Jahr seine ohnedies brillante Le-Mans-Bilanz noch etwas aufpolieren. Ihm gelang 1996 beim ersten Antreten völlig überraschend der Sieg - ein Kunststück, das er 2009 beim dritten Versuch wiederholte. Die Erfolgsbilanz des Peugeot-Piloten liegt beim 24-Stunden-Klassiker also bei 50 Prozent - 2011 kommt er als Sieger des 1.000-Kilometer-Rennens von Spa-Francorchamps an den Kurs an der Sarthe.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Peugeot-Asss Alex Wurz weiß, wie schwierig es ist, in Le Mans zu gewinnen

Le Mans hat ihn aber vor allem eines gelehrt: Demut. Daher möchte er gegenüber der 'APA' nicht von einem möglichen dritten Triumph sprechen. "Le Mans gewinnt man nicht, Le Mans lässt einen gewinnen", sagt Wurz. "Man muss ein schnelles und standfestes Auto haben, aber das Rennen hat schon andere Geschichten geschrieben. Man ist von vielen Faktoren abhängig."

Spa-Probleme für Audi in Le Mans ohne Bedeutung?

Vor allem der Teamgeist spielt in Le Mans eine besondere Rolle, schließlich ist man bei 24-Stunden-Rennen auf die Fähigkeiten seiner zwei Teampartner angewiesen: "Als Team muss man zu dritt schneller und vor allem cleverer sein. Man muss die Ruhe bewahren und vor allem Vertrauen zueinander haben. 24-Stunden-Rennen sind auch eine pädagogische Aufgabe. Soft Skills sind das Zünglein an der Waage. Man muss teamfähig sein."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


Eine Qualität, die man auch Peugeot attestieren kann - die Franzosen machten in Spa ganz klar den besseren Eindruck als die Konkurrenz aus Ingolstadt. Dennoch unterschätzt Wurz die Le-Mans-Spezialisten von Audi trotz der durchwachsenen Leistung in Belgien nicht und wehrt sich gegen die Favoritenrolle. "Die Audis waren im Zeittraining schneller, hatten im Rennen aber Probleme an der Hinterachse und damit mit den Reifen", so Wurz. "Das war meine Chance, vorbeizukommen und den Sack zuzumachen. Le Mans ist viel weniger aggressiv an der Hinterachse, die Audis haben dort sicher weniger Probleme."

"Le Mans ist viel weniger aggressiv an der Hinterachse, die Audis haben dort sicher weniger Probleme." Alex Wurz

Auf den Spuren von Steve McQueen

In Le Mans rechnet er mit einer ausgeglichenen Ausgangssituation zwischen Peugeot und Audi: "Sie sind schneller auf den Geraden, dafür verbrauchen sie etwas mehr Sprit." Die Bedeutung eines Sieges im Langstrecken-Mekka kann man aber nicht hoch genug einschätzen: "Das ist so eine Art Ritterschlag. Es ist eines der ältesten Traditionsrennen und es ist brutal hart. Ein Kampf Mann und Maschine gegen Standfestigkeit, Ermüdung und jede Menge fantastischer Kollegen."

Der ehemalige Formel-1-Fahrer hat ein besonderes Faible für den Langstrecken-Klassiker an der Sarthe: "Für mich ist es so speziell, weil ich so ein verdammt großer Steve-McQueen-Fan bin und wenn du dorthin kommst, fühlst du dich ein bisschen wie McQueen." Da Wurz neben Le Mans auch mehrmals beim Grand Prix von Monaco angetreten war, fehlt ihm nun nur noch eine Teilnahme beim Indy 500, um die drei bedeutsamsten Straßenrennen gefahren zu sein. "Indianapolis wollte ich zwar auch immer einmal fahren", gibt er zu. "Ich bleibe aber Le Mans treu, bevor ich den Helm an den Nagel hänge."

"Audi ist schneller auf den Geraden, dafür verbrauchen sie etwas mehr Sprit." Alex Wurz

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