Schwieriges Tauziehen: Teams verhandeln Budgetobergrenze

Am kommenden Mittwoch wollen die Teams über die Details der ab 2015 geplanten Budgetobergrenze diskutieren - Ferrari und Lotus haben konträre Ansätze

(Motorsport-Total.com) - Lange haben sich die großen Formel-1-Teams gegen eine Budgetobergrenze gewehrt, doch die enormen finanziellen Probleme fast aller Nicht-Hersteller-Teams haben nun zu einem Umdenken geführt. Dennoch gibt es derzeit noch zahlreiche Fragezeichen, wie dieses Kostenlimit ab 2015 kontrolliert werden soll, welche Bereiche es betrifft und in welcher Höhe es anberaumt sein wird.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Eric Boullier

Budgetdeckelung: Stefano Domenicali und Eric Boullier sind unterschiedlicher Meinung

Daher soll es am 22. Januar in Genf zu einem Treffen zwischen den Formel-1-Teamchefs und FIA-Vertretern kommen, wo man diesen Fragen auf den Grund gehen will. Von einer Einigung scheint man aber noch weit entfernt. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali schlägt gegenüber 'Autosport' ein Modell mit unterschiedlichen Ebenen vor: "Warum ziehen wir nicht eine Herangehensweise in Betracht, wo ein Team, das eine gewisse Menge Geld einnimmt, einen gewissen Betrag ausgeben kann?"

Sein Hintergedanke: Eine allgemeine Budgetobergrenze würde nur den großen Teams wie Ferrari schaden, während die kleinen ohnehin kaum Geld haben und von einem Kostenlimit profitieren würden. "Es würde die Kleinen nicht treffen, die kurz vor dem Tod stehen", bestätigt er. "Und so könnten wir dafür sorgen, dass das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ist und dass Teams mit unterschiedlichen Strukturen ihre Herangehensweise an die jeweilige Situation anpassen."

Lotus-Teamchef Eric Boullier, dessen Team ums Überleben kämpft, hält davon wenig. "Wir müssen verstehen, dass es drei oder vier Teams gibt, die es sich leisten können, doppelt so viel wie das Durchschnittsbudget der anderen Teams auszugeben", bemüht er sich um mehr Ausgeglichenheit. "Was sie ausgeben, ist nicht das Problem, denn je mehr sie ausgeben, desto besser ist es für die Formel 1, aber wir müssen dafür sorgen, dass fast alle Teams um Podestplätze kämpfen können."

Was er damit meint: Das Kostenlimit sollte vor allem für Teile gelten, die sich auf die Leistung gravierend auswirken. Der Franzose gibt gegenüber 'Autosport' vor, nicht eigennützig, sondern im Interesse der Formel 1 zu argumentieren: "Wenn es immer den gleichen Sieger gibt, wie es in der Vergangenheit der Fall war, dann könnte das für die Formel 1 gefährlich sein. Wir müssen dafür sorgen, dass sich der Großteil der Teams auf mehr Stabilität verlassen kann und dass mehr Teams um den Titel kämpfen, damit die Rennen spannender werden."

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