• 10.12.2013 16:44

  • von Christian Schrader

Budgetobergrenze: Whitmarsh zeigt Bedenken

Der McLaren-Teamchef hält es aufgrund von "Minderheiten" für schwierig, das Budget in der Formel 1 zu begrenzen und die Kosten zu kontrollieren

(Motorsport-Total.com) - Gestern Abend wurde die Katze aus dem Sack gelassen. Ab 2015 soll die lange diskutierte Budgetobergrenze in der Formel 1 eingeführt werden. Dies wurde von der Strategiegruppe und der Formel-1-Kommission in Paris (mit dem Mandat des FIA-Motorsport-Weltrats, der bereits am Mittwoch zusammengekommen war) beschlossen. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zeigt jedoch erhebliche Bedenken, dass die Kosten in der Königsklasse des Motorsports jemals seriös überwacht - oder wie im aktuellen Fall die Budgetobergrenze eingehalten - werden können.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Zeigt Bedenken ob der Budgetobergrenze und seiner Gutmütigkeit: Martin Whitmarsh Zoom

"Wenn wir so etwas einführen wollen, wird es einen Weg geben", so der Brite, "aber eine Minderheit wird immer opportunistisch sein oder versuchen, es zunichte zu machen", prophezeit Whitmarsh. Wen der Brite mit "Minderheit" meint, scheint klar zu sein.

Innerhalb der Teamvereinigung FOTA wurde im Jahr 2009 das sogenannte Ressorcen-Restriktions-Abkommen (RRA) ausgearbeitet (vereinfacht gesagt ein "Sparpaket", um die Kosten für die finanziell angeschlagenen Teams zu senken). Teams wie Red Bull und Ferrari wehrten sich jedoch dagegen, das RRA für alle nachvollziehbar zu implementieren. Auch Mercedes ging mit dem großen Personalpuzzle seinen eigenen Weg.

"Das RRA hat gewisse Dinge erreicht", sagt der McLaren-Teamchef zunächst, es hätte seiner Meinung nach aber "mehr erreicht werden können", hebt der Brite hervor: "Es war ein angemessener professionalisierter Prozess. Diese Idee, dass wir für eine halbe Stunde in einen Raum gehen und all die Probleme lösen, ist nicht realistisch", mahnt er an.

Für die Lösung des Problems gebe es "keine Wunderwaffe", so Whitmarsh, denn "letztlich können Teams nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen". Doch nicht nur an der Umsetzung zweifelt der 55-Jährige, sondern auch an seiner eigenen Gutmütigkeit: "Offen gesagt habe ich zu viel Zeit damit verbracht, ein 'guter Bürger' im Sport zu sein, und niemand dankt es dir. Wahrscheinlich sollte ich mich daher eher auf andere Dinge in diesen Tagen konzentrieren", hadert der Brite und sagt abschließend: "Der Sport funktioniert in Krisenzeiten besser. Es ist leider einfach so wie es ist."