WSBK Phillip Island FT2: Kawasaki vorn, Bautista und Rea nicht in den Top 10

Kawasaki-Pilot Alex Lowes holt sich bei der Superbike-WM in Australien die Freitags-Bestzeit - Philipp Öttl in den Top 10 - Jonathan Rea mit Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki-Werkspilot Alex Lowes hat sich bei der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) die Bestzeit im zweiten Freien Training gesichert (zum FT2-Ergebni)s. Lowes beendete den Freitag als Tagesschnellster. Für seine beste Runde benötigte der Brite 1:29.042 Minuten und stellte damit einen neuen Rundenrekord auf.

Titel-Bild zur News: Alex Lowes

Alex Lowes bescherte Kawasaki die Tages-Bestzeit Zoom

Zu Beginn der zweiten Trainingseinheit waren die Bedingungen alles andere als ideal. Starker Wind und Nieselregen sorgten dafür, dass beim Start der Session um 16:00 Uhr Ortszeit (6:00 Uhr MEZ) keiner der Fahrer auf die Strecke fuhr.

Jonathan Rea (Yamaha) verließ nach drei Minuten Trainingszeit die Boxengasse und verschaffte sich als erster Fahrer einen Überblick über die Bedingungen. Der Yamaha-Neuzugang kam aber nach einer Runde wieder an die Box.


Fotos: WSBK 2024: Saisonauftakt auf Phillip Island (Australien)


Nach neun Minuten fuhr Toprak Razgatlioglu mit seiner BMW auf die Strecke, kam aber ebenfalls nach einer Besichtigungsrunde zurück an seine Box.

Rote Flaggen: Wildgänse sorgen für eine Unterbrechung

Philipp Öttl (GMT94-Yamaha) ging als erster Fahrer auf die Jagd nach einer gezeiteten Runde, doch als der Deutsche auf die Zielgerade fuhr, wurde die Session abgebrochen. Der Grund: Wildgänse hatten sich auf die Strecke verirrt.

Während der kurzen Unterbrechung verbesserten sich die Bedingungen deutlich. Eine Reihe von Fahrern nahm die Arbeit auf, als das FT2 erneut freigegeben wurde. Noch hatte keiner der Fahrer eine gezeitete Runde absolviert. Im FT1 war Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli der schnellste Fahrer (zum FT1-Bericht). Der Italiener umrundete den Kurs in 1:29.197 Minuten (zum FT1-Ergebnis).

Michael Rinaldi (Motocorsa-Ducati) fuhr die erste 1:29er-Runde des zweiten Trainings und übernahm zur Halbzeit die Führung. Der Italiener war der erste Fahrer, der schneller fuhr als im FT1.

Wilder Ausflug durchs Kiesbett: Sam Lowes mit Glück im Unglück

Sam Lowes (Marc-VDS-Ducati) erlebte nach 25 Minuten Trainingszeit eine heftige Schrecksekunde. Am Eingang der zweiten Kurve fing der WSBK-Rookie einen Hinterrad-Rutscher ab und fuhr mit hohem Tempo in die Auslaufzone. Lowes konnte seine Ducati unmittelbar vor der Streckenbegrenzung abbremsen und das FT2 fortsetzen.

Wenig später übernahm Andrea Locatelli die Führung im FT2. Mit seiner 1:29.660er-Zeit war er aber noch deutlich langsamer als im FT1. Yamaha-Teamkollege Jonathan Rea war der einzige Fahrer, der noch keine gezeitete Runde vorweisen konnte. Rea fuhr erst sechs Minuten vor dem Ende der Session seine erste gezeitete Runde.

Zu diesem Zeitpunkt lag Alex Lowes (Kawasaki) vorn. Der Brite umrundete den Kurs in 1:29.042 Minuten und stellte damit einen neuen Rundenrekord auf. Nicolo Bulega (Ducati) übernahm mit 0,059 Sekunden Rückstand die zweite Position.

Kawasaki im FT2 vor Ducati und BMW

Die Zeit von Alex Lowes wurde im restlichen Verlauf des FT2 nicht mehr unterboten. Somit ging die erste Tages-Bestzeit der WSBK-Saison 2024 überraschend an Kawasaki. Ducati-Pilot Nicolo Bulega behauptete sich auf Position zwei. Die Top 3 wurden von Ducati-Markenkollege Danilo Petrucci komplettiert, der sich bei den Wintertests nicht besonders stark in Szene setzen konnte, im FT2 aber stark unterwegs war.

Michael van der Mark brachte BMW in die Top 4 und lag lediglich 0,222 Sekunden zurück. BMW-Teamkollege Toprak Razgatlioglu blieb als Neunter hinter den Erwartungen zurück, hatte andererseits aber lediglich 0,365 Sekunden Rückstand.

Michael van der Mark

Michael van der Mark war als Vierter bester BMW-Pilot Zoom

Enttäuschend verlief das FT2 für die Bonovo-Piloten. Scott Redding landete auf P18 direkt vor Teamkollege Garrett Gerloff. Redding und Gerloff lagen mit ihren BMWs über zwei Sekunden zurück.

Starke Rookies: Nicolo Bulega, Sam Lowes und Andrea Iannone in den Top 6

Deutlich besser lief das FT2 für die Ducati-Kundenteams. Rookie Sam Lowes fuhr nach seiner Schrecksekunde in Kurve 2 noch in die Top 5 und lag nur 0,250 Sekunden zurück. Auf den Positionen sechs und sieben folgten die Ducati-Markenkollegen Andrea Iannone und Michael Rinaldi. Weltmeister Alvaro Bautista landete mit 0,530 Sekunden Rückstand nur auf P12.

Andrea Iannone

Andrea Iannone lag am Freitag nur 0,281 Sekunden zurück Zoom

Lokalmatador Remy Gardner (GRT-Yamaha) war als Achter bester Yamaha-Pilot. Philipp Öttl überraschte auf P10 und war zweitbester Yamaha-Pilot. FT1-Spitzenreiter Andrea Locatelli war einer von zwei Fahrern, die sich im FT2 langsamer nicht verbessern konnten. Der Italiener landete auf P11. Yamaha-Teamkollege Jonathan Rea wurde nur auf P16 geführt. Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) beendete das FT2 auf P13.

Philipp Öttl

Stark: Philipp Öttl ließ die beiden Werks-Yamahas hinter sich Zoom

Im Lager von Honda sah man eine deutliche Steigerung. Xavi Vierge war als 14. nur 0,773 Sekunden langsamer als der Spitzenreiter. Bei den Tests war der Rückstand deutlich größer.

Iker Lecuona

Rückschlag für Honda: Iker Lecuona wurde nach dem FT2 als nicht fit eingestuft Zoom

HRC-Teamkollege Iker Lecuona kämpfte am Freitag mit den Nachwirkungen des Teststurzes am Dienstag und wurde auf P20 geführt. Im Anschluss an das FT2 unterzog sich Lecuona einer weiteren Untersuchung und wurde als nicht fit eingestuft.

Das erste Rennen der Superbike-WM 2024 wird am Samstag um 6:00 Uhr gestartet (zur TV-Übersicht). Auf Grund der Reifenprobleme müssen die Piloten einen Pflicht-Boxenstopp absolvieren (wie Flag-to-Flag-Rennen in der Superbike-WM funktionieren).

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