Kawasaki: Gelingt dank gutem Reifen-Management die große Überraschung?

Alex Lowes bereitet sich für Rennen ohne Boxenstopp vor und wirkt gut vorbereitet - Kawasaki-Teamkollege Axel Bassani spricht sich für Boxenstopps aus

(Motorsport-Total.com) - Das Kawasaki-Werksteam in der Superbike-WM blickt auf einen soliden Testwinter zurück. Beim finalen WSBK-Test vor dem Saisonstart (zum Testbericht) konnte sich Alex Lowes gut in Szene setzen und schaffte mit seiner ZX-10RR den Sprung in die Top 5. Für die Rennen ist Lowes optimistisch, vorausgesetzt, die Serienverantwortlichen bleiben bei der geplanten Renndistanz und verzichten auf Boxenstopps.

Titel-Bild zur News: Alex Lowes

Alex Lowes arbeitete intensiv am Reifen-Management Zoom

"Der Test war gut", bilanziert Alex Lowes. "Der neue Belag ist wirklich schnell, sodass es sich wie eine andere Strecke anfühlt. Wir haben wirklich hart daran gearbeitet, die Reifenhaltbarkeit zu verbessern. Es wird interessant sein, zu sehen, was die Organisatoren tun. Für mich waren die Reifen in Ordnung, selbst nach 18 oder 19 Runden."

"Aber manche Fahrer haben schon nach sechs oder sieben Runden Probleme", staunt Alex Lowes. "Ich habe den SC2 vorne verwendet und versucht, das Motorrad über die längere Distanz gut zum Laufen zu bringen. Wenn wir also einen Boxenstopp einlegen, wird ein Teil der erledigten Arbeit nicht relevant sein."

Starke Longruns: Alex Lowes wittert seine Chance

"Das Motorrad fühlte sich auf der Strecke gut an, und es hat so viel Grip, dass man in jeder Kurve den Ellbogen auf dem Boden hat. Ich schätze, dass der Kurs etwa 1,5 Sekunden pro Runde schneller ist als in der Vergangenheit", grübelt der Brite.

Aus Sicht von Lowes wäre es ein Vorteil, über die volle Renndistanz zu fahren. Dann kann er die Vorteile der Kawasaki besser ausspielen. "Wenn wir ein kürzeres Rennen haben, müssen die Jungs mit viel Power und mehr Topspeed nicht so sehr auf ihre Reifen achten", ist sich der WSBK-Routinier bewusst.

Alex Lowes

Alex Lowes feierte in Australien seinen bisher einzigen Sieg mit Kawasaki Zoom

"Wir werden abwarten und sehen. Die Jungs im Team haben einen wirklich gut gearbeitet", lobt Lowes die Arbeit seiner Crew. "Wir hatten keine Probleme, und ich glaube, wir sind 90 Runden gefahren, was ein guter Arbeitstag ist. Jetzt freue ich mich auf das Rennwochenende."

Kawasaki-Neuzugang Axel Bassani macht Fortschritte

Teamkollege Axel Bassani war beim Phillip-Island-Test deutlich näher dran als bei den zurückliegenden Tests in Europa. Zu Alex Lowes' 1:29.211er-Runde fehlten Axel Bassani weniger als zwei Zehntelsekunden. Mit seiner 1:29.406er-Zeit reihte sich der Italiener auf P10 ein.

Axel Bassani

Axel Bassani beendete den finalen Test auf P10 Zoom

"Der Test war meiner Meinung nach gut", kommentiert Bassani. "Wir haben viele Dinge ausprobiert und jedes Mal einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren erstmals in der Nähe der Top 5. Es war nicht einfach, denn das Niveau ist jetzt unglaublich hoch."

"Am Ende des Testtages begannen wir zu pushen, um einige schnelle Runden zu fahren. Ich habe im ersten Sektor meiner besten Runde einen Fehler gemacht. Ich denke, ohne diesen Fehler wäre eine bessere Platzierung möglich gewesen", bemerkt der Kawasaki-Neuling.


Fotos: WSBK 2024: Finaler Vorsaison-Test in Australien


"Mit Blick auf das Rennwochenende denke ich, dass unsere Pace über die Renndistanz nicht schlecht ist. Alle Fahrer scheinen nach zehn oder zwölf Runden ein Problem mit den Reifen zu haben", stellt Bassani fest.

Im Gegensatz zu Teamkollege Lowes spricht sich Bassani aber für Boxenstopps aus: "Im Moment halte ich es für besser, die langen Rennen in zwei Teile aufzuteilen, aber wir werden sehen, wie sie sich entscheiden."

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