Jonathan Rea beschreibt Schrecksekunde: "Im Kiesbett vom Motorrad getroffen"

Nur P15 und 1,5 Sekunden Rückstand: Yamaha-Neuzugang Jonathan Rea stürzt beim finalen WSBK-Vorsaison-Test und wird im Medical Center untersucht

(Motorsport-Total.com) - Rekord-Weltmeister Jonathan Rea sorgte beim finalen WSBK-Test vor dem Saisonauftakt auf Phillip Island (Australien) für eine Schrecksekunde (zum Testbericht). In der Vormittags-Session kam der Yamaha-Neuzugang in Kurve 11 zu Sturz und musste daraufhin ins Medical Center eingeliefert werden.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea lag bei der Zeitenjagd weit zurück Zoom

Nach einer Untersuchung durfte Rea zur Yamaha-Box zurückkehren. "Mir geht es mehr oder weniger gut", gibt der Rekord-Champion Entwarnung. "Ich fuhr in Schräglage und hatte einen leichten Rutscher. Es war kein starker Rutscher, doch als ich vom Gas ging, baute der Reifen wieder Haftung auf. Der neue Asphalt hier hat sehr viel Grip", bemerkt er.

"Ich landete ziemlich hart auf meiner Schulter. Die Schulter ist okay, ich habe keine Problem oder Verletzungen. Leider wurde ich im Kiesbett vom Motorrad getroffen, als ich mich überschlug. Es traf mich am Bein. Beim Röntgen wurde nichts festgestellt, es ist lediglich etwas geschwollen. Ich bin heute wie ein alter Mann gehumpelt (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt der Nordire.

Rea erwartet, bis zum Wochenende vollkommen fit zu sein, auch wenn das linke Bein schmerzt. Nach dem Sturz am Vormittag konnte Rea an der zweiten Session am Nachmittag teilnehmen, kam in Summe aber nur auf 62 Runden.

Jonathan Rea versteht das Limit der Yamaha R1 noch nicht richtig

"Es war ein schwieriger Testtag. Ich hatte zu kämpfen, mich auf der R1 wohlzufühlen. Wobei das nicht ganz richtig ist. Ich fühle mich schon wohl, verstehe das Limit aber nicht so richtig", gesteht der ehemalige Kawasaki-Pilot, der auf eine Runde große Mühe hat, das Tempo der Spitze mitzugehen. "Beim Renntempo liegen wir nicht weit zurück", zeigt sich Rea zuversichtlich für die Rennen.

Jonathan Rea

Wo steht Jonathan Rea unmittelbar vor dem Saisonstart? Zoom

Auf Grund der Reifensituation herrscht aktuell große Ungewissheit, ob die beiden Hauptrennen über die volle Distanz ausgetragen werden. Der neue Asphalt bereitet einigen Fahrern große Probleme. Auf Grund der langgezogenen und schnellen Kurven werden die Reifen stark beansprucht.


Fotos: WSBK 2024: Finaler Vorsaison-Test in Australien


"Ich weiß aktuell nicht, ob wir verkürzte Rennen fahren oder ob wir Flag-to-Flag-Rennen sehen. Ich fuhr keine komplette Rennsimulation, weiß aber, dass einige Fahrer zu kämpfen hatten", kommentiert Rea.

Andrea Locatelli ein Kandidat für Siege?

Andrea Locatelli deutete mit einer 1:28.835er-Zeit das Potenzial der Yamaha R1 an und fand sich auf P3 wieder. Damit war Locatelli über eine Sekunde schneller als sein prominenter Teamkollege. Zur Tages-Bestzeit fehlten Locatelli nur etwas mehr als 0,3 Sekunden.

Andrea Locatelli

Andrea Locatelli präsentierte sich am Dienstag in Topform Zoom

"Alles läuft richtig gut und ich habe sehr viel Vertrauen auf meiner R1", freut sich der Italiener, der in den zurückliegenden Jahren klar im Schatten von Teamkollege Toprak Razgatlioglu stand. Doch nach Razgatlioglus Wechsel zu BMW ist Locatelli der Routinier im Lager von Yamaha und scheint diese Rolle zu genießen.

"Ich war in jedem Stint schnell, was richtig gut ist. Unterm Strich bin ich sehr zufrieden und kann das Wochenende kaum erwarten. Ich bin richtig gespannt auf das erste Rennen hier auf Phillip Island", fiebert er dem Saisonstart entgegen. "Das Podium ist unser Ziel. Dafür sind wir hier. Vielleicht können wir sogar versuchen, um den Sieg zu kämpfen", grübelt Locatelli.

Keine Verletzung bei Jonathan Rea: Yamaha reagiert erleichtert

Der Sturz von Jonathan Rea sorgte im Lager von Yamaha kurzzeitig für Verunsicherung. Doch Teammanager Paul Denning konnte wenig später aufatmen. "Wir sind erleichtert, dass er sich nicht schwer verletzt hat und am Wochenende teilnehmen kann", kommentiert Denning.

Paul Denning

Paul Denning lobt den starken Willen von Jonathan Rea Zoom

Der Yamaha-Verantwortliche bedauert, dass der finale Testtag für Neuzugang Rea alles andere als harmonisch verlief, was nicht nur auf den Sturz in Kurve 11 zurückzuführen war. "Bei Jonathan gab es am Morgen einige technische Probleme, die das Testprogramm behindert haben", verrät Denning.

"Manchmal läuft es nicht ganz rund und die Dinge werden erschwert. Ein Highsider in Kurve 11 machte das alles nicht einfacher. Jonathan Rea ist ein Kämpfer und schlug sich gut, als er die Arbeit fortsetzte", lobt Denning den Willen des sechsmaligen Champions.

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