Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
VR46-Duell in Assen: Morbidelli kritisiert Strafe nach Schikane-Zwischenfall
Beim Stallduell mit Fabio Di Giannantonio verlässt Franco Morbidelli in der Schikane die Strecke und erhält eine Long-Lap-Strafe - Mit dieser Auslegung ist er nicht happy
(Motorsport-Total.com) - Das VR46-Duo Franco Morbidelli und Fabio Di Giannantonio lieferte sich bei der TT Assen ein enges Duell um den sechsten Platz. Einmal kam es dabei am Ende der 19. Runde zu einer strittigen Situation, bei der Di Giannantonio den Kopf schüttelte.

© VR46
Das VR46-Duo lieferte sich in Assen ein enges Duell um Platz sechs Zoom
Als "Diggia" in der Geert-Timmer-Schikane innen angriff, verpasste Morbidelli die Ideallinie und fuhr auf der Außenseite der Schikane neben den Randstein. Die Rennkommissare rund um Ex-Rennfahrer Simon Crafar entschieden eine Long-Lap-Strafe für Morbidelli.
Als Begründung dafür heißt es im offiziellen Dokument der Stewards: "Fahrer, die im Rennen die Strecke abkürzen, müssen in diesem Sektor - zwischen i3 und i1 - mindestens eine Sekunde langsamer sein als ihre durchschnittliche normale Zeit in diesem Abschnitt."
i3 bezeichnet dabei einen Messpunkt in Kurve 12 (Meeuwenmeer) und i1 einen nach Kurve 5 (Strubben) am Beginn der Veenslang-Geraden. Das wurde in den Informationen der Rennleitung vor dem Rennwochenende allen Teams mitgeteilt.
Mit der Entscheidung der Rennleitung ist Morbidelli trotzdem nicht einverstanden: "Die Regel besagt, dass einem Fahrer nur dann ein Vorteil aberkannt wird, wenn er einen anderen dazu zwingt, ins Grüne zu fahren."
Morbidelli ist also der Ansicht, dass er in der Schikane geradeaus fahren musste, weil Di Giannantonio innen war: "Ich erhielt die Strafe, die man normalerweise einem Fahrer auferlegt, der einen Fehler macht und dabei selbstständig die Streckenbegrenzung überfährt."

© FIM
Die Messpunkte i3 und i1, die beim Abkürzen der Schikane wichtig sind Zoom
Beim zweiten Grand Prix hintereinander erhielt Morbidelli eine Long-Lap-Strafe. Eine Woche zuvor war es in Mugello bei einem Überholversuch gegen Maverick Vinales zu einer Berührung gekommen, in deren Folge der KTM-Fahrer zu Sturz kam.
"Ich habe sofort an die Art des Vorfalls gedacht - wenn ein Fahrer zu spät einlenkt, den anderen berührt und nach außen drängt. Darüber hatten wir auch mit Simon Crafar gesprochen. Genau das war der Grund, warum ich in Mugello die Strafe bekommen habe."
"Und bei genau der gleichen Situation war ich es erneut, der bestraft wurde. Interessant", meint Morbidelli mit sarkastischem Ton. Er trat die Long-Lap-Strafe an und absolvierte sie diesmal im Gegensatz zu Mugello korrekt. Er wurde hinter Di Giannantonio Siebter.

© VR46
Beim zweiten GP in Folge erhielt Franco Morbidelli eine Long-Lap-Strafe Zoom
Kam es zu einer Aussprache zwischen den Teamkollegen? "Da gibt es nichts zu klären, für mich sind das normale Rennsituationen", stellt Morbidelli klar. Di Giannantonio äußerte sich nicht konkret zu der Situation in der Schikane.
Zum Duell sagt er generell: "Ja, es hat auf jeden Fall Spaß gemacht - ich hoffe, auch die Leute zu Hause hatten ihre Freude daran. Aber was das Rennen betrifft, haben wir vielleicht ein bisschen zu viel Zeit verloren, und vielleicht wäre es auch möglich gewesen, mit Maverick mitzufahren."
"Also müssen wir wohl in der Box noch etwas arbeiten, um gemeinsam schneller zu sein und vorne mitzufahren. Aber abgesehen davon - ja, wenigstens hatten wir ein bisschen Spaß." Di Giannantonio machte das Qualifying als Schwachpunkt aus.
In der Fahrer-WM sind Morbidelli und Di Giannantonio auf den Plätzen vier und fünf. Der Abstand zwischen den beiden VR46-Ducati-Fahrern beträgt nach Assen nur noch drei Punkte.


Neueste Kommentare