Ten Kate verteidigt Elektronikhilfen

Laut Teamchef Ronald ten Kate geht es mittlerweile nicht mehr ohne elektronische Hilfsmittel, es sei denn, man würde den Hubraum wieder reduzieren

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren haben die Hersteller bei der Elektronik riesige Sprünge gemacht. Traktionskontrollen, Anti-Wheelie-Kontrollen und auch ABS waren ein großes Thema. Der Rennaction waren diese Hilfsmittel nicht dienlich. Dafür konnte die Sicherheit erhöht werden. Für Teamchef Ronald ten Kate ist es nicht einfach, ein Urteil über die Elektronik abzugeben. Der Niederländer versteht, dass einige mit der Nase rümpfen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Besonders im Regen macht sich eine gute Traktionskontrolle bemerkbar Zoom

"Als Rennfan kann ich es verstehen, doch als Teamchef kann ich nachvollziehen, dass die Geschwindigkeiten zu hoch sind, um die Fahrer ohne elektronische Hilfen rauszuschicken", bemerkt ten Kate gegenüber 'Crash.net'. "Man kann darüber streiten, wie viele Hilfen man erlaubt, doch es steht außer Frage, ob man sie braucht. Wir benötigen sie zu einem bestimmten Grad oder wir müssen die Motorräder zurückrüsten und auf 600, 700 oder vielleicht sogar wieder auf 750 Kubikzentimeter zurückkehren."

ABS-Lösungen gehören bei Serienmotorrädern mittlerweile zur Serienausstattung. "In den Langstrecken-Motorrädern ist es seit zwei oder drei Jahren drin. Die Fahrer lieben es im Regen. Man kann einfach so hart wie möglich in die Bremsen greifen", verteidigt ten Kate dieses Hilfsmittel. Gleichzeitig bangt der Niederländer vor den drohenden Einschnitten im Reglement. Die Dorna möchte die Superbike-WM in Zukunft etwas zurückrüsten und mehr Seriennähe etablieren.

"Alle Gespräche, die ich mit der Dorna führte, deuten nicht darauf hin, dass es eine Superstock-Klasse wird", stellt ten Kate klar und vergleicht die Pläne mit der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB), in der es eine EInheits-Elektronik gibt: "In der BSB ist es gut gelöst, doch die Hersteller hier wollen kein Einheits-Steuergerät, damit sie ihre Straßenmaschinen durch die Rennmaschinen weiterentwickeln können. Die neue Evo-Klasse wird aber helfen, das Feld aufzufüllen und den Einstieg kostengünstiger zu gestalten."