Technikdirektor: Warum das Motorenlimit sinnvoll ist
Scott Smart erinnert sich daran, als die Teams vor wenigen Jahren pro Saison mehr als 35 Motoren verwendeten und begrüßt die aktuelle Situation
(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM hat sich nach der Dorna-Übernahme deutlich gefestigt und ihre Nische gefunden. Jahrelang versuchten die Macher der Serie, der MotoGP Konkurrenz zu machen. Die Kosten stiegen, die Hersteller verloren das Interesse und das Starterfeld wurde immer dünner. In den vergangenen Jahren stabilisierte sich die Lage und neue Hersteller konnten angelockt werden. Zudem können private Teams mit überschaubarem Aufwand gute Ergebnisse einfahren.

© Kawasaki
In der Superbike-WM dürfen pro Saison nur sieben Motoren verwendet werden Zoom
Wesentlichen Anteil daran hat das Motorenlimit. Pro Saison dürfen nur sieben Motoren verwendet werden. Vor zwei Jahren machte sich Superbike-WM-Technikdirektor Scott Smart an die Arbeit: "In meiner ersten Saison in der Superbike-WM wurden erstmals die Motoren versiegelt. Der Grund dafür ist, dass jedes Team pro Fahrer und Saison nur eine begrenzte Anzahl Motoren zur Verfügung hat. Pro Saison darf man nur sieben Motoren verwenden", berichtet er auf der offiziellen Seite der Superbike-WM.
Durch Siegel und Aufkleber wird eindeutig festgestellt, ob die Teams an den Motoren gearbeitet haben oder nicht. "Zu Beginn jeder Session überprüfen wir bei jedem Fahrer das Siegel. Am Ende der Saison weiß ich also ganz genau, welcher Motor in welche Session eingesetzt wurde. Ich kann damit die Laufleistungen jedes Motors nachvollziehen", berichtet Smart, der vom Konzept überzeugt ist.
"Die Hersteller werden dadurch gezwungen, Motoren zu entwickeln, die länger halten. Die Spitzenleistung wurde dadurch reduziert. Vor drei oder vier Jahren verwendeten einige Superbike-Teams mehr als 35 Motoren pro Jahr", betont der Superbike-WM-Technikdirektor. "Für ein kleines Team ist das extrem weit von der Realität entfernt. Durch die Limitierung auf sieben Motoren sind die kleinen Teams konkurrenzfähiger."
Überraschungssiege am laufenden Band darf man trotz des ausgeglichenen Reglements aber nicht erwarten: "Die besten Fahrer in den besten Teams erreichen natürlich auch die besten Leistungen", ist sich Smart bewusst. "Doch kleine Teams können mithalten, wenn sie gute Fahrer und Sponsoren finden, hart arbeiten und lernen. Sie kommen den Werksteams deutlich näher als in der Vergangenheit", so der ehemalige Pilot.

