Technikdirektor: Evo-Regel der richtige Schritt

Durch die Einführung der Evo-Regel ist die Hürde für die kleinen Teams geringer, an der Superbike-WM teilzunehmen - Großes Startfeld bestätigt die Verantwortlichen

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2014 gibt es in der Superbike-WM eine Zweiklassengesellschaft, die in der kommenden Saison bereits der Vergangenheit angehört. Durch die Einführung der Evo-Klasse haben die Verantwortlichen die Kosten gesenkt, ohne dem Sport zu schaden. Ab 2015 müssen alle Teilnehmer unter dem kostengünstigen Evo-Reglement starten. Superbike-WM-Technikdirektor Scott Smart ist ein Fan der neuen Regel.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty, Sylvain Guintoli, Tom Sykes

Die Superbike-Verantwortlichen hoffen auch in Zukunft auf spannende Rennen Zoom

"Die Einführung der Evo-Regel war eine der wichtigsten Neuerungen. Dadurch ist das Starterfeld so gesund. Es bietet den an der Superbike-WM interessierten Teams eine Chance, konkurrenzfähig zu sein", bemerkt Smart im Gespräch mit 'Crash.net'. Über die Jahre entfernten sich die Superbikes immer weiter von den Serienmaschinen. Diesen Trend stoppt die Dorna und bremst damit ein weiteres Anwachsen der Ausgaben der Teams.

"Das technische Level ist sehr hoch - wir reden über MotoGP-Elektronik und extrem hochgezüchtete Motoren. Das kann man nicht einfach so nachbauen, wenn man sich das Wissen erkauft. Durch diese Einschränkung verkleinerte sich das Feld. Wie man sehen konnte, hat sich durch die Evo-Regel die Anzahl der Starter verdoppelt", erklärt der Superbike-Technikdirektor, der sich freut, dass einige Evo-Fahrer konkurrenzfähiger sind als im Vorjahr.

"Interessant ist, dass einige Evo-Bikes genauso schnell oder sogar schneller sind als im Vorjahr, als sie unter dem offenen Reglement starteten. Die offenen Regeln ermöglichen ein größeres Potenzial, aber gleichzeitig auch Raum für Fehler", betont Smart. "Einige Dinge - besonders die Elektronik - sind so hoch entwickelt, dass sie nie eine Chance hätten, konkurrenzfähig zu sein."


Fotos: Superbike-WM in Assen


"Wir müssen die Kosten niedrig halten", unterstreicht Smart. "Die wirtschaftliche Situation ist ziemlich schlecht. Für die kleinen Teams ist es schwierig, ein Budget aufzutreiben. In anderen Meisterschaften, in denen das technische Reglement weniger Spielraum ermöglicht, gab es einen Zuwachs, weil man die Chance hat, ohne Millionen von Euro konkurrenzfähig zu sein."

"Sicher wird es nie günstig sein, wenn man Teams um die Welt schickt. Es ist eine Weltmeisterschaft", schildert Smart realistisch. "Das Niveau wird also nie dem einer nationalen Serie entsprechen, doch es ist wichtig für die FIM und die Dorna, die Regeln so zu gestalten, dass Fahrer aus den nationalen Serien mitmachen können."